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Explosion auf französischem Tanker

Auf dem französischen Tanker „Linbourg“ vor der Küste des Jemen hat sich nach offiziellen jemenitischen Angaben am Sonntag eine Explosion ereignet.
An Bord sei Feuer ausgebrochen und Öl fließe aus dem Laderaum ins Meer, hieß es. Die Explosion ist möglicherweise auf einen Anschlag zurückzuführen. Der Tanker sei von einem kleinen Boot voller Sprengstoff gerammt worden, sagte der stellvertretende Konsul der französischen Botschaft in Sanaa, Marcel Goncalves, am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Möglicherweise handle es sich um ein Attentat wie im Fall der USS Cole. Auch der arabische TV-Nachrichtensender Al Jazeera zitierte französische Diplomaten, die die gleiche Ansicht vertraten.

Der Tanker der französischen Firma French Ship Management sei an einer Bordseite getroffen worden und „dabei zu sinken, wenn er nicht bereits untergegangen ist“. Zwölf der 25 Besatzungsmitglieder seien geborgen worden. Zum Zeitpunkt der Explosion steuerte der Tanker gerade einen Terminal in der südost-jemenitischen Provinz Hadramut an, um Rohöl zu tanken.

Die Situation sei ernst. Eine größere Menge an Öl habe sich bereits ins Meer ergossen. Die Küstenwache habe bisher elf der 25 Besatzungsmitglieder bergen könne. Aus Kreisen der Ölindustrie verlautete, das Schiff habe 397.000 Barrel Öl (zirka 631.230.000 Liter) geladen.

Im Jahr 2000 hatten Attentäter im jemenitischen Hafen Aden ein Loch in die Bordwand des US-Kriegsschiffes „Cole“ gesprengt, das dort Treibstoff bunkerte. Bei dem Anschlag wurden damals 17 Matrosen getötet.

Im Jemen wurden seit dem 11. September 2001 mehr als 100 Personen wegen des Verdachts festgenommen, dass sie zur El-Kaida-Organisation des Moslem-Extremisten Osama bin Laden gehören oder zu anderen radikalen moslemischen Gruppen. El-Kaida-Mitglieder haben nach Erkenntnissen der US-Ermittler die Anschläge in New York und Washington verübt, bei denen rund 3.000 Menschen starben.

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