AA

Experte zu Ukraine-Krieg: Erfolge am Schlachtfeld wichtiger als Verhandlungen

Politikwissenschafter Gerhard Mangott analysiert den Abzug der russischen Truppen aus Cherson.
Politikwissenschafter Gerhard Mangott analysiert den Abzug der russischen Truppen aus Cherson. ©ORF.at/ZiB2
Der Verlust von Cherson stellt für Russland eine weitere große Niederlage im Ukraine-Krieg dar. Baldige Verhandlungen der Seiten werden vom Politologen Mangott jedoch nicht erwartet, denn Erfolge am Schlachtfeld würden derzeit wichtiger sein.

Der Politikwissenschafter Gerhard Mangott sieht noch eine kleine Rest-Wahrscheinlichkeit, dass es sich beim Abzug der russischen Truppen aus Cherson um einen Scheinabzug handelt, wie er am Donnerstagabend in der "ZiB2" sagte.

Mangott: Verlust von Cherson große Niederlage Russlands

Militärisch mache der Abzug der Russen durchaus Sinn, könne aber bis zu zwei Wochen dauern, so Mangott. Moskau wolle den Begriff Rückzug vermeiden, in Wahrheit handle es sich aber, um die dritte große Niederlage der russischen Armee im Ukraine-Krieg.

Das Ostufer des Flusses Dnipro sei weitaus besser zu verteidigen und werde wohl für lange Zeit die Frontlinie darstellen, so der Politologe. Denn wenn es den russischen Truppen nicht gelinge, diese neue Frontlinie zu halten, drohe die Gefahr, dass die Landverbindung zur Krim unterbrochen und der Nord-Krim-Kanal wieder blockiert werde.

"Nicht Zeit für Verhandlungen"

An baldige Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien glaubt Mangott nicht. "Es ist nicht die Zeit für Verhandlungen", sagt er, denn beide Seiten wollten zunächst Erfolge am Schlachtfeld erzielen. Daher seien auch diesbezügliche Gespräche beim kommenden G20-Gipfel in Bali nicht zu erwarten, so Mangott.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Österreich
  • Experte zu Ukraine-Krieg: Erfolge am Schlachtfeld wichtiger als Verhandlungen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen