Bisher liegt nach seinen Angaben erst ein “vorläufiger Bericht” vor. Er rechne damit, dass aufgrund des hohen Interesses an den Fällen die Expertise früher als in den angekündigten vier Wochen fertiggestellt sein werde, sagte der Anwalt am Donnerstag.
Exhumierungen: Der Fall erinnert an Elfriede Blauensteiner
Die 51-Jährige steht im Verdacht, den am 15. Oktober 2010 verstorbenen Herbert A. “durch regelmäßiges Verabreichen von Arsen getötet zu haben”. Es sei das 50-fache der normalen Arsenkonzentration festgestellt worden. Der laut der Anklagebehörde ebenfalls von der Frau betreute 62 Jahre alte Niederösterreicher Alois F. starb am 14. Februar 2011 an den Folgen einer Infektion durch einen Schimmelpilz. “Die Krankengeschichte des Alois F. weist nicht auf eine Arsenvergiftung hin”, jedoch könnten nach Meinung Reiters “die Symptome auf eine pflanzliche Vergiftung hinweisen”. Beide Leichen wurden in dieser Woche exhumiert.
Wer weiß nicht, was Arsen ist?
Gerersdorfer wird am Freitag wieder nach Krems fahren, um mit seiner Mandantin zu sprechen. Die Polin habe nicht einmal gewusst, was Arsen sei, so der Anwalt. Herbstzeitlose im Zusammenhang mit dem Tod von Alois F. sei im Festnahmeauftrag erwähnt gewesen. Bei einer Hausdurchsuchung sei jedenfalls keinerlei Gift gefunden worden. Herbstzeitlose ebenfalls nicht.
Wenn es um eine Einvernahme des Sohnes seiner Mandatin gehe, so wolle er koordinieren, sagte der Anwalt weiter. Gegen den in Polen lebenden 28-Jährigen wird laut Kremser Staatsanwaltschaft wegen finanziellen Verdachtsmomenten ermittelt, einen Zusammehang mit den mutmaßlichen Mordfällen, die zu den Exhumierungen führten, gebe es nicht. (APA)