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"Examen Publicum": Lateinschularbeit mit Telefonjoker

(K)ein Traum: Schularbeit mit Handy-Hilfe
(K)ein Traum: Schularbeit mit Handy-Hilfe ©APA
Einen Hauch Millionenshow konnte man am Mittwoch in der Wiener Albertina vernehmen: Bei der öffentlichen Lateinschularbeit waren Telefonjoker erwünscht – u. a. Bundespräsident Heinz Fischer.
Die Schularbeit in Bildern

Bei der Latein-Schularbeit das Handy zu Hilfe nehmen – dieser Schülertraum wurde am Mittwoch im Musensaal der Albertina in Wien für 25 Schülerinnen des Sacre Coeur Bregenz-Riedenburg wahr. Und das noch dazu mit reinem Gewissen: Die Inanspruchnahme von in diesem Fall prominenten “Telefonjokern”, darunter Bundespräsident Heinz Fischer, Ex-ORF-Moderatorin Chris Lohner, Dompfarrer Toni Faber und Musiker Reinhold Bilgeri, war von “Examinator” Reinhard Peter nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Im Rahmen eines “Examen Publicum”, einer öffentlichen Lateinschularbeit, wurde unter reger Medienteilnahme Werbung für das Fach betrieben – nebenbei sprangen für die Schüler auch durch die Bank gute Noten heraus.

Kein Medien-Gag

Bei der Aktion handelte es sich nicht nur um einem Medien-Gag: Die Schularbeit wurde regulär benotet. Sie bestand – passend zum Ambiente – zunächst aus der Übersetzung lateinischer Texte aus der griechischen Mythologie, wobei die Jugendlichen jeweils in Zweierteams, bestehend aus einer Schülerin der fünften und der siebenten Klasse, zusammenarbeiten mussten. Anschließend mussten sie zum jeweiligen Thema ein Faksimile aus den Beständen der Albertina interpretieren. Teil drei umfasste die Übersetzung von lateinischen Zitaten, wobei sich jede Schülerin bei diesem Teil von einem prominenten Telefonjoker helfen lassen durfte.

Sattelfeste Promi-Joker

Bei der Schularbeit, die mit vorläufig 14 Einsern, zehn Zweiern und einem Dreier gut ausfiel, ging es nicht nur ernst zu. So landete die eine oder andere Anruferin kurzfristig in der Mailbox eines Prominenten – die sich bei Fragen nach der Übersetzung von “Pacta sunt servanda” oder “coram publico” in der Mehrzahl der Fälle sattelfest zeigten. Bei der Übersetzung eine Bank war auch Bundespräsident Heinz Fischer: “Nemo iudex in causa sua” (Niemand kann in seiner eigenen Sache Richter sein), “Primus Inter Pares” (Erster unter Gleichen) und “Cuius regio eius religio” (Wessen Gebiet, dessen Religion bzw. Wer die weltliche Macht hat, gibt auch die Religion vor) waren für ihn kein Problem, bei der Frage nach dem Beruf von Albrecht Dürers Vater musste er allerdings zunächst passen. Erst die drei Antwortmöglichkeiten Friseur, Goldschmied oder Maurer brachten ihn auf die richtige Spur (Goldschmied).

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