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Ex-Wachmann überfiel Bank: Vier Jahre

Symbolfoto &copy Bilderbox
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Die Scheidung trieb in ihn die Arbeitslosigkeit, Geldsorgen zum Bankraub - Einen Teil der 100.000 Euro Beute verlor der "Zettel-Räuber" am Weg zum Fluchtauto - Passant notierte Autonummer.

Elf Jahre hindurch war ein 38-jähriger Wiener als Wachmann bei einer Wach- und Schließgesellschaft beschäftigt. Seine Agenden umfassten sowohl Gebäude- als auch Personenschutz. Auf Grund privater Probleme kündigte er. „Ich konnte mich nach meiner Scheidung nicht mehr so konzentrieren, wie es für den Dienst notwendig gewesen wäre“, erklärte er am Dienstag im Straflandesgericht. Dort wurde er wegen schweren Raubes zu vier Jahren Haft verurteilt: Mangels eines Einkommens hatte er sich entschlossen, eine Bank zu überfallen.

“Überfall! 20.00 Euro!“

Der ehemalige Wachmann betrat am 14. Jänner 2005 eine Filiale der Burgenländischen Anlage- und Kreditbank in Wien-Meidling und legte der Kassierin einen Zettel mit den Worten “Überfall! 20.00 Euro!“ aufs Pult. Zur Untermauerung seiner Forderung drückte er ihr eine täuschend echt aussehende Softgun gegen den Kopf.

Die geschockte Frau übergab dem Täter knapp 100.00 Euro. Der 38-jährige hetzte zu seinem in der Nähe geparkten Pkw, wobei ihn ein Passant verfolgte. Der Räuber bedrohte diesen mit der Softgun, verlor bei diesem Unterfangen aber einen beachtlichen Teil seiner Beute. Geldscheine im Wert von 30.000 Euro segelten sanft zu Boden.

Passant konnte Nummer notieren

Zum Verhängnis wurde ihm, dass er für den Coup sein Auto herangezogen hatte. Dem beherzten Passanten gelang es nämlich, sich das Kennzeichen zu notieren. Mit einer simplen Zulassungsanfrage konnte die Polizei somit den Täter ausforschen.

Als Motiv führte dieser nun Kreditschulden ins Treffen. Mit seiner Notstandshilfe von 600 Euro wäre ihm die Rückzahlung nicht möglich gewesen, sagte der Angeklagte. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Verteidiger Andreas Reichenbach kündigte Berufung an.

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