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Ex-Vizeminister von Priestermord freigesprochen

Der ehemalige stellvertretende polnische Innenminister Wladyslaw Ciaston trägt keine Verantwortung für den Mord an dem Priester Jerzy Popieluszko.

Das Gericht sprach den einstigen Geheimdienstgeneral am Montag von allen Vorwürfen frei, darunter der Anstiftung zur Entführung und Ermordung des Geistlichen im Oktober 1984. In einem mehr als zweijährigen Berufungsprozess konnten die Richter keine Beweise finden, dass Ciaston an dem Priestermord als Hintermann beteiligt war.

Popieluszko, der mit seinen gegen das damalige kommunistische Regime gerichteten Predigten während des Kriegsrechts zu einem der bekanntesten antikommunistischen Priester wurde, war von Geheimdienstbeamten getötet worden. Die damaligen Täter wurden zu Haftstrafen verurteilt, sind aber bereits wieder auf freiem Fuß.

Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre Gefängnis für Ciaston gefordert, die Verteidigung dagegen einen Freispruch des Ex- Ministers. Der heute 76-Jährige war im Jahr 1984 der Vorgesetzte der Popieluszko-Mörder. Die Ermittlungen gegen Ciaston begannen 1990, nach der politischen Wende in Polen. Er wurde bereits 1994 mangels Beweises freigesprochen. Gegen dieses Urteil legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein.

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