Das erklärt der ehemalige Verfassungsschutz-Beamte Winfried Ridder in einer ARD-Dokumentation über die Mörder des früheren Generalbundesanwalts Siegfried Buback, die am heutigen Mittwochabend (23.30 Uhr) gesendet wird.
Die “Bild”-Zeitung berichtet am Mittwoch unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass Becker über 100.000 Mark (51.129 Euro) für ihre Informationen zum Buback-Attentat erhalten haben soll. Agenten des Verfassungsschutzes sollen mit Becker, die bis 1989 eine lebenslange Haftstrafe absaß, fünf Mal in einer konspirativen Wohnung in Köln gesprochen haben. Dazu soll die Gefangene von drei Limousinen der Behörde aus dem Gefängnis abgeholt worden sein. Becker habe Hinweise zur Festnahme der Terroristen Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar gegeben, sowie über RAF-Sprengvorrichtungen und Anschlagspläne. Zudem soll sie Stefan Wisniewski als den Todesschützen beim Buback-Attentat benannt haben.
Die deutsche Bundesanwaltschaft hatte im Zuge ihrer neuen Ermittlungen zum Fall Buback vor zwei Jahren Einsicht in die gesperrten Staatsschutzakten beantragt. Doch das Innenministerium lehnte dies unter Verweis auf Nachteile, die Deutschland drohten, 2008 ab. Am Montag hatte die “Bild”-Zeitung unter Berufung auf Stasi-Akten berichtet, Becker habe bereits seit 1972 Kontakt zum Verfassungsschutz gehabt.
Becker war am vergangenen Freitag in Untersuchungshaft genommen worden. Sie soll an dem Anschlag auf Buback in der Karlsruher Innenstadt beteiligt gewesen sein. Bis heute ist nicht klar, wer die Person war, die von einem Motorrad aus Buback erschoss.