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Ex-Ministerin Karl zahlte Schülerin 2 (!) Euro pro Stunde für Robe

10 Euro wollte Karl der Schülerin ursprünglich für diese Robe bezahlen.
10 Euro wollte Karl der Schülerin ursprünglich für diese Robe bezahlen. ©APA
Für gerade einmal zehn Euro ließ sich die ÖVP-Politikerin Beatrix Karl von einer Schülerin eine Robe anfertigen. Erst nachdem Medien über den Fall berichteten, zahlte die Ministerin etwas nach.

150 Stunden nähte die Schülerin an der Ballrobe, 10 Euro gab’s dafür laut news.at als Honorar: Damit hat das “Gerechtigkeitsverständnis” der Politikerin einer christlich-sozialen Partei jenes von Drittwelt-Sweatshop-Besitzern geradezu spielend unterboten.

“Teuerstes Ballkleid, das ich je besessen habe”

Wieso sich Karl mit ihrem Nationalrats-Einkommen derart knausrig zeigt, wird wohl ihr ganz persönliches Geheimnis bleiben. Die Sache hat jedenfalls für einen Sturm der Entrüstung gesorgt – was Karl dann auf die Sprünge half: Sie zahlte der Modeschülerin, die die Robe in mühevoller Kleinarbeit für ein Schul-Projekt anfertigte, weitere 300 Euro. Auch für den Materialaufwand von 300 Euro soll die Politikerin aufgekommen sein. Rechnet man das Geld mit der Arbeitszeit gegen, macht das einen Stundenlohn von läppischen zwei Euro. Karl “rechtfertigt” sich: “Das ist das teuerste Ballkleid, das ich je besessen habe.”

Rechtlich in Ordnung

Und auch der steirische Landeschulrat sekundiert Karl: Es sei darum gegangen, “schulische Leistungen breitenwirksam zu präsentieren”. Laut Karl soll Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner das Ballkleid-Projekt an sie herangetragen haben. Deren Büro bestreitet das laut “diepresse.com” allerdings. Demnach sei die Schuldirektorin auf Karl zugegangen.

Rechtlich ist dieser Dumping-Preis in Ordnung: Da das Kleid als Schulprojekt gefertigt wurde, ist Karl nicht verpflichtet, überhaupt etwas zu zahlen. Im EU-Wahlkampf wirft das allerdings ein wenig schönes Licht auf Karl.

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