Ex-Finanzminister Grasser insolvent: Ehefrau Fiona fordert 270.000 Euro zurück

Am Bezirksgericht Kitzbühel wurde das Insolvenzverfahren über Karl-Heinz Grasser eröffnet.
Insolvenzverfahren über Grasser eröffnet
Der ehemalige Finanzminister hat Privatkonkurs beantragt. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilte, belaufen sich die Schulden auf insgesamt 21 Millionen Euro.
Hauptgläubiger: Republik Österreich und Finanzamt
Die größten Forderungen stammen von der Republik Österreich mit rund 12,7 Millionen Euro Schadenersatz aus dem Buwog-Verfahren sowie vom Finanzamt mit etwa 7,9 Millionen Euro an offenen Steuerforderungen. Grasser wurde im März 2025 vom Obersten Gerichtshof rechtskräftig zu vier Jahren Haft verurteilt. Die ursprüngliche Strafe von acht Jahren wurde aufgrund der langen Verfahrensdauer reduziert.
Ehefrau Fiona Grasser als Gläubigerin
Auch Grassers Ehefrau, Fiona Pacifico Griffini-Grasser, zählt zu den Gläubigern. Laut dem Nachrichtenmagazin "Profil" gewährte sie ihrem Ehemann ein Darlehen in Höhe von 270.000 Euro. Die genauen Umstände des Darlehens sind nicht öffentlich bekannt. In früheren Aussagen im Buwog-Prozess hatte Grasser angegeben, dass seine Frau ihm gelegentlich Bargeld für gemeinsame Ausgaben zur Verfügung gestellt habe.
"Profil" berichtet außerdem, dass laut Grundbuch auch das Wohnhaus von Grasser in Kitzbühel seiner Ehefrau gehört.
Insolvenzrechtliche Besonderheiten
Schulden aus vorsätzlich begangenen unerlaubten Handlungen, wie etwa der Schadenersatz an die Republik, können in Österreich nicht durch ein Abschöpfungsverfahren getilgt werden. Diese Verbindlichkeiten bleiben bestehen, selbst nach einer mehrjährigen Gehaltspfändung. Grasser müsste sich mit der Finanzprokuratur auf einen Zahlungsplan einigen, um diese Schulden zu begleichen.
Haftantritt steht bevor
Karl-Heinz Grasser ist derzeit ohne Beschäftigung. Laut Grasser selbst eine Folge des 16 Jahre dauernden Strafverfahrens gegen sich. Er verfüge noch über ein Vermögen von 300.000 Euro, so der Ex-Politiker.
Grasser muss seine Haftstrafe in Kürze antreten. Damit ist nicht zu erwarten, dass Grasser in den nächsten Jahren ein Einkommen erzielen kann, soll die Zahlungsplanquote, die der Ex-Finazminister den Gläubigern anbietet - eine Barquote von drei Prozent innerhalb von zwei Wochen - mit Unterstützung von dritter Seite finanziert werden, so der KSV1870.
Häufige Fragen zum Privatkonkurs von Karl-Heinz Grasser
Wie hoch sind Grassers Schulden?
Die Schulden belaufen sich auf insgesamt 21 Millionen Euro.
Wer sind die Hauptgläubiger?
Die Republik Österreich (12,7 Mio. €) und das Finanzamt (7,9 Mio. €).
Warum zählt Fiona Grasser zu den Gläubigern?
Sie gewährte ihrem Ehemann ein Darlehen über 270.000 Euro.
Was bedeutet der Privatkonkurs für Grasser?
Er muss einen Zahlungsplan mit den Gläubigern vereinbaren; bestimmte Schulden bleiben bestehen.
Wann tritt Grasser seine Haftstrafe an?
Der genaue Zeitpunkt ist noch nicht bekannt, der Haftantritt steht jedoch bevor.
(VOL.AT)