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Ewigkeits-Chemikalie TFA in österreichischen Weizenprodukten nachgewiesen

Insbesondere Weizenprodukte sind betroffen.
Insbesondere Weizenprodukte sind betroffen. ©: APA/GEORG HOCHMUTH
Eine Studie von PAN Europe und GLOBAL 2000 warnt vor TFA in europäischen Weizenprodukten. Dabei handelt es sich um ein Abbauprodukt von PFAS-Pestiziden, das eine fortpflanzungsschädigende Wirkungen haben kann. In rund 80 % der getesteten Proben konnte die Chemikalie nachgewiesen werden.
GLOBAL 2000 Studie
TFA im Wein

Die heute veröffentlichte Studie des Pesticide Action Network (PAN) Europe und GLOBAL 2000 zeigt: Die fortpflanzungsschädigende Ewigkeitschemikalie TFA, ein Abbauprodukt von PFAS-Pestiziden, ist europaweit in Getreideprodukten angekommen. Rückstände der Chemikalie wurden in 54 von 66 Proben nachgewiesen. „Die Ergebnisse sind alarmierend“, bekräftigt Dr. Helmut Burtscher-Schaden, Umweltchemiker bei GLOBAL 2000. „Fortpflanzungsgefährdende Chemikalien in Lebensmitteln sind inakzeptabel. Insbesondere für den Schutz von Kindern und Schwangeren brauchen wir ein umgehendes Verbot von PFAS-Pestiziden, um die weitere Anreicherung von TFA einzudämmen.“

Weizenprodukte besonders betroffen

Die Umweltschützer nahmen 66 Produkte aus 16 europäischen Ländern unter die Lupe. Mit erschreckenden Ergebnissen: Über 80 % der getesteten Produkte wiesen TFA-Rückstände auf. Spitzenbelastungen liegen bei bis zu 360 µg/kg - etwa 100-mal höher als die durchschnittliche TFA-Belastung im europäischen Trinkwasser. Besonders betroffen sind Weizenprodukte wie Brot, Baguette, Pasta und Frühstücksflocken.

TFA auf dem Frühstückstisch und im Schnitzel

Für Österreich untersuchte GLOBAL 2000 Kaisersemmeln, Kornspitz und Semmelbrösel. Die Ergebnisse bestätigen die österreichische Studie von GLOBAL 2000 und der AK Oberösterreich vom Juni 2025: Die Produkte sind durchgehend mit TFA belastet. „Wir sehen nun europaweit, was wir in Österreich bereits nachgewiesen haben: TFA gelangt vor allem über PFAS-Pestizide in Wasser, Böden, Pflanzen - und schließlich auf unsere Teller.“

In Deutschland bereits als fortpflanzungsgefährdend eingestuft

Deutsche Behörden stuften TFA bereits als fortpflanzungsgefährdend ein. Die Bundesstelle für Chemikalien in Deutschland geht davon aus, dass TFA das Kind im Mutterleib schädigen und vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Studien zeigen Auswirkungen auf Schilddrüse und Leber, die vorgeburtliche Entwicklung und Spermienqualität.

Der standardmäßige EU-Grenzwert für fortpflanzungsschädliche Stoffe in Lebensmitteln liegt bei 10 µg/kg. Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen: 54 von 66 Proben überschreiten diesen Grenzwert - das sind mehr als 80 % der getesteten Produkte. "Unsere Ergebnisse zeigen deutlich: Alle Menschen sind TFA über Lebensmittel und Trinkwasser ausgesetzt. Es braucht ein rasches Verbot von PFAS-Pestiziden, um eine weitere Belastung der Nahrungskette zu verhindern", fordert Salomé Roynel, Policy Officer bei PAN Europe.

GLOBAL 2000 fordert Verbot von PFAS-Pestiziden

TFA entsteht vor allem beim Abbau von PFAS-Pestiziden in der Landwirtschaft sowie von fluorierten Kältemitteln (F-Gasen). Aufgrund seiner extremen Beständigkeit reichert sich TFA in Wasser, Böden und Pflanzen weltweit an. "Solange PFAS-Pestizide in Europa zugelassen bleiben, steigt die TFA-Belastung weiter an - in unseren Böden, im Grundwasser und in unseren Lebensmitteln", warnt Burtscher-Schaden von GLOBAL 2000. "Dänemark hat vorgemacht, dass ein rasches Verbot möglich ist. Schweden und Norwegen sind im Begriff zu folgen. Wir erwarten, dass sich auch Österreich dieser Linie anschließt."

(Red)

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