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Everest - Trailer und Kritik zum Film

1996 ging am Mount Everest als die Saison mit den bis dahin meisten Todesfälle ein. Der isländischen Regisseurs Baltasar Kormakur widmet sich in "Everest" der Geschichte einiger Alpinisten.

Allein am 10./11. Mai 1996 starben acht Menschen bei einem unerwarteten Sturm am höchsten Berg der Welt. Denn im Frühling 1996 sind mehr Bergsteiger an der Südseite des Mount Everest unterwegs als jemals zuvor.

Everest – Die Geschichte

Das Geschäft blüht, Organisationen wie “Adventure Consultants” des erfahrenen neuseeländischen Bergführers Rob Hall (Jason Clarke) führen ihre motivierten Kunden kompetent von Kathmandu (Nepal) bis zum höchsten Punkt der Erde. Doug Hansen (John Hawkes) etwa hat zuvor zusätzliche Jobs angenommen, um das nötige Geld für seinen zweiten Anlauf auf den Gipfel aufzutreiben; der abenteuerlustige Texaner Beck Weathers (Josh Brolin) ist mal wieder auf Bergtour, ohne seiner Familie davon erzählt zu haben; und der Journalist Jon Krakauer (Michael Kelly) plant einen Artikel über die Kommerzialisierung des Bergs für das “Outside”-Magazin.

Mehrere Wochen verbringen die Bergsteiger im Basislager und bereiten sich psychisch wie körperlich auf die enorme Kälte und dünne Luft vor. In der Nacht auf den 10. Mai macht sich die Gruppe noch in der Dunkelheit auf um den Gipfel zu besteigen. Der konkurrierende und schließlich kooperierende Bergführer Scott Fischer (Jake Gyllenhaal) und seine “Mountain Madness”-Gruppe schließen sich dabei Halls Expedition an. Gemeinsam wollen sie Staus auf der Route vermeiden und alte Seile austauschen. Nicht alle erreichen den Gipfel und jene, die es schaffen, werden danach mit einem Wetterumschwung konfrontiert. Es beginnt der nackte Kampf ums Überleben – “Das letzte Wort hat der Berg.”

Everest – Die Kritik

Zahlreiche Bücher, Dokus und Artikel haben sich nach 1996 mit dem Unglück am Everest beschäftigt, und sich in ihren Schilderungen teils massiv widersprochen. Regisseur Baltasar Kormakur (“Contraband”) zeigt nun nach einem Drehbuch von William Nicholson und Simon Beaufoy, wie es gewesen sein könnte. Sich der Dramatik der wahren Geschichte bewusst, beschönigt oder sentimentalisiert der 49-Jährige nichts, zeichnet bedacht, unaufgeregt und doch emotional die Tragödie nach. Das ganze Spektakel präsentiert er dabei in 3D, was eine bildgewaltige Erzählung garantiert.

Getragen wird “Everest” aber von seinem hochkarätigen Cast. Jason Clarke berührt als loyaler Bergführer, dessen fatale Fehlschätzungen beim zweiten Gipfelsturm einfach menschlich anmuten, während Josh Brolin als großspuriger, leichtsinniger Texaner dem Zuseher von Beginn an todgeweiht scheint. Keira Knightley und Robin Wright spielen zwei Ehefrauen, die zwar nur kurze Auftritte haben, aber dennoch überzeugen. Jake Gyllenhaal schafft es in seiner Rolle als Alpinist einmal mehr von seinem schauspielerischen Talent zu überzeugen und überragt in der Nebenrolle manch anderen Kollegen.

Baltasar Kormakur gelingt mit “Everst” ein packendes 3D-Drama, das auf Schuldzuweisungen verzichtet. Leider bleibt er dabei am Ende zu sehr an der Oberfläche.

(Red./APA)

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