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EU/UNO: Vorgehen gegen Vogelgrippe

Mit einem gemeinsamen Vorgehen wollen die EU-Staaten einen Ausbruch der in Asien grassierenden Vogelgrippe in Europa verhindern. Am Donnerstag gab es ein Treffen von Veterinären der Mitgliedstaaten in Brüssel.

Es hieß, Ziel sei der Aufbau eines synchronisierten schnellen Reaktionssystems für Veterinäre und Ärzte, sollte es zu einem Ausbruch der Krankheit in Europa kommen.

Der gefährliche H5N1-Erreger der Vogelgrippe grassiert derzeit in Asien. Bislang sind dort mindestens 63 Menschen an der Krankheit gestorben und Millionen Tieren verendet oder getötet worden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat bereits davor gewarnt, dass der Erreger mutieren und eine weltweite Epidemie auslösen könnte. Nach einem Ausbruch im Osten Russlands hat die EU bereits Importe von Geflügel aus dem Land sowie aus Kasachstan gestoppt.

Die Niederlande und die deutschen Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben einseitige Aufstallungen erlassen. Danach müssen Hühner bis auf weiteres im Stall gehalten werden. Die EU hat dieses einseitige Vorgehen kritisiert und ein einheitliches Vorgehen angemahnt. Vor sechs Jahren war die Vogelgrippe in den Niederlanden ausgebrochen. Damals starb ein Tierarzt. 30 Millionen Vögel mussten getötet werden, was einen Schaden von mehr als 150 Millionen Euro verursachte.

Vereinte Nationen: Vogelgrippe in Indonesien energischer bekämpfen

Die Vereinten Nationen haben Indonesien zu einem energischeren Kampf gegen die Vogelgrippe aufgerufen. Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) äußerte sich am Donnerstag in Rom besorgt über die Lage in dem südostasiatischen Staat und kündigte Hilfen für eine bessere Kontrolle der Virusinfektion bei Tieren an. „Die Vogelgrippe ist in Indonesien endemisch geworden und breitet sich weiter aus“, sagte Joseph Domenech, Leiter der Abteilung für Tiergesundheit. „Deshalb ist es notwendig, dass die Regierung ihre Politik und Strategien für eine Kontrolle des Virus verbessert“, teilte die FAO mit.

Seit Ende 2003 verendeten in Indonesien mehr als 16 Millionen Stück Federvieh an dem Vogelgrippe-Virus oder wurden notgeschlachtet. Der auch für Menschen gefährliche Erreger H5N1 hat sich nach Angaben des indonesischen Landwirtschaftsministeriums inzwischen über 22 der 33 Provinzen des Landes verbreitet. Mindestens vier Menschen sind in Indonesien an der Infektion gestorben. Die Zahl der Patienten, die derzeit wegen des Verdachts auf eine Vogelgrippe-Infektion behandelt werden, stieg am Donnerstag auf zwölf.

Die indonesische Gesundheitsministerin Siti Fadilah Supari bekräftigte ihre Warnung vor dem Ausbruch einer Vogelgrippe-Epidemie in der Bevölkerung des 212-Millionen-Einwohner-Staats. „Bisher haben wir sporadische Fälle, die zu einer Epidemie werden können“, sagte sie. An der Geflügelpest starben seit ihrem Ausbruch Ende 2003 in ganz Südostasien mehr als 60 Menschen.

Die FAO verlangte, den Kampf gegen die Vogelgrippe in Indonesien zu einer nationalen Priorität zu machen. Die zuständigen Behörden sollten die notwendigen Machtbefugnisse erhalten, um die Kontrollmaßnahmen verstärken zu können. Unter anderem müsse auch mehr Geld bereitgestellt werden, um das Virus bei Tieren frühzeitig erkennen und eine Epidemie bei Menschen verhindern zu können. Die FAO will gemeinsam mit der Regierung in Jakarta ein elf Millionen Dollar (9,00 Mio. Euro) teures Kontrollprogramm entwickeln.

9.400 Hühner in Nordirland für Vogelgrippe-Tests geschlachtet

Um die Notfallmaßnahmen für eine mögliche Vogelgrippe-Seuche auszuprobieren, sind in einem Zuchtbetrieb in Nordirland rund 9.400 Hühner geschlachtet worden. „Die Gefahr, dass die Krankheit Nordirland oder den Rest des Vereinten Königreichs trifft, ist zwar nur gering“, sagte der für Nordirland zuständige Chefveterinär im britischen Landwirtschaftsministerium, Bert Houston, am Donnerstag vor Journalisten in Belfast.

„Aber das heißt nicht, dass wir uns nicht vorbereiten müssen“, erklärte der Tierarzt. Wenn eine Tierseuche festgestellt werde, müsse es möglich sein, „eine große Anzahl von Vögeln“ mit geringstmöglichem Kontakt zu töten.

Der Tierbetrieb in der Grafschaft Tyrone sei für Tierärzte und Wissenschafter eine gute Möglichkeit gewesen, „unsere Kapazitäten in diesem Bereich zu testen“, sagte Houston. Die Hühner hätten ohnehin getötet werden müssen, betonte er. „Sie sind nicht getötet worden, weil wir einen Fall von Vogelgrippe vermutet hätten.“

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