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Eurozone am wenigsten dynamische Wirtschaftsregion

Die Eurozone ist immer noch die am wenigsten dynamische der großen Wirtschaftsräume. Das ehrgeizige „Lissabon Ziel“, bis 2010 der wettbewerbsfähigste Wirtschaftsraum der Welt zu werden, entwickelt sich zu einem „peinlichen Witz“.

Es gebe praktisch keine Anzeichen, dass das Schwächeln der europäischen Wirtschaft endet, insbesondere nicht in den großen Staaten Europas, heißt es im Herbstbericht des European Forecasting Network (EFN), einem Zusammenschluss Europäischer Prognoseinstiute. Es gebe zwar große Übereinstimmung darin, welche Reformen nötig wären, aber die geforderten Wirtschaftsreformen würden nicht oder zu langsam umgesetzt. „Die Lissabon Strategie ist klar am scheitern“, so das EFN. Nur starke Exporte halfen der Eurozone im ersten Halbjahr 2004, stärker zu wachsen als prognostiziert. Zu einem starken Aufschwung sei es aber nicht gekommen, da Investitionen nur langsam in Fahrt kamen.

Weltweit habe die Produktion im ersten Halbjahr die Wachstumserwartungen erfüllt. Aber die Börsenkurse in den USA und Europa seien im Sommer auf die Werte von Ende 2003 zurückgefallen. Das bedeute, dass die Märkte ein hohes Risiko einrechnen. Vor allem der Ölpreisanstieg verdüstere die Aussichten, sagen die Prognostiker, die noch mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 37 Dollar (30,1 Euro) je Fass (159 Liter) rechnen. Auf diesem Niveau würde der Ölpreis die Weltwirtschaft dämpfen aber den Aufschwung nicht zum Stillstand bringen. Aus ihrer Sicht hat der Aufschwung in den USA und China aber bereits seinen Höhepunkt erreicht.

Relativ positiv bewertet das EFN die Entwicklung in den zehn neuen EU-Staaten. Ihr Anteil an der Europäischen Wirtschaft sei zwar relativ gering, die Wachstumsdynamik, kombiniert mit internen Reformen und dem Wunsch den Wohlstandsabstand zum Rest Europas aufzuholen, könnte aber der wirtschaftlichen Entwicklung der gesamten EU einen entscheidenden Impuls geben.

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