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Europäische Luft-Drehkreuze wieder teilweise zu

Auch am Wiener Airport saßen deswegen Hunderte Passagiere fest: Die Maschinen in Schwechat wären startklar, aber die Zieldestinationen durften nicht angeflogen werden.
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Die EU-Kommission stellte den vom Wetterchaos getroffenen Flughäfen wegen der umfangreichen Störungen die Rute ins Fenster. Hunderte Passagiere saßen am Dienstag auf dem Flughafen Wien fest, weil ihre Zielflughäfen geschlossen waren. “Aktuell sind etwa 500 Passagiere bei uns gestrandet”, sagte der Sprecher der Fluglinie Austrian, Michael Braun, am Dienstag in Wien: “Wir müssen Flüge absagen, die startklar wären. Das ist ärgerlich”. Die Maschinen könnten nicht abheben, weil die Zielflughäfen geschlossen seien.

Die Austrian hatte am Dienstagvormittag 14 Verbindungen nach London, Frankfurt, Paris und Brüssel streichen müssen. Auch die Airline Flyniki war von der Sperre des Flughafens Frankfurt betroffen. Die Airlines versuchen, die betroffenen Passagiere in Hotels unterzubringen oder umzubuchen. Auch das Angebot, auf die Eisenbahn umzusteigen, werde gut angenommen. Passagiere Richtung London könnten über München nach Manchester umgeleitet werden.

Das Winterwetter hat am Dienstag den Flugverkehr in Europa weiter massiv behindert. Nach anfänglichen Zeichen der Entspannung ging das Chaos an den Flughäfen in Deutschland, England und Frankreich weiter. Der größte europäische Flughafen London-Heathrow war am Dienstag am vierten Tag in Folge weitgehend lahmgelegt, an den fünf Terminals herrschte Chaos. Nur 30 Prozent der Flüge konnten abgewickelt werden, teilte der Flughafenbetreiber mit. Auch hier steht nur eine der beiden Start- und Landebahnen zur Verfügung. Auf dem Flughafen Paris-Charles de Gaulle kam es ebenfalls zu zahlreichen Verspätungen.

Der Flughafen Frankfurt musste Dienstag früh wegen neuer Schneefälle gesperrt werden. Am Vormittag konnte der Betrieb zwar wieder aufgenommen werden, zahlreiche Verbindungen zum Beispiel nach London wurden aber gestrichen. Für den Nachmittag wurden weiter erhebliche Behinderungen und Flugausfälle erwartet.

Vom “Schneeball-Effekt” wurde auch der Wiener Flughafen getroffen: “Wir müssen Flüge absagen, die startklar wären. Das ist ärgerlich”, sagte Michael Braun, Sprecher der AUA (“Austrian”). “Und gerade vor Weihnachten sind die Leute natürlich emotional groß betroffen.” Von Sonntag bis Montag habe die AUA rund 1.000 Passagiere in Hotels in Wien und Umgebung unterbringen müssen. Am Montag hatte sich die Situation etwas entspannt, und auch am Dienstag wurden wieder 95 Prozent aller Flüge abgewickelt.

“Aktuell sind etwa 500 Passagiere bei uns ‘gestrandet'”, so Braun. Die betroffenen Reisenden waren auf dem Weg nach London, Frankfurt, Brüssel und Paris. Sowohl die AUA als auch Niki (“Flyniki”) mussten am Dienstag erneut mehrere Flüge gecanceln. Die Airlines reagieren nicht nur mit Hotelunterbringungen und Umbuchungen, die AUA etwa versucht auch, ihre Fluggäste auf alternativen Wegen an ihren Bestimmungsort zu bringen. Das Angebot, mit der Eisenbahn die europäischen Festlandziele zu erreichen, werde sehr gut angenommen. Der Wiener Flughafen selbst berichtete von “etwas erhöhtem” Personenaufkommen. “Dramatische Bilder” wie von anderen Airports gebe es aber nicht.

Auch die Post bleibt liegen: “Am Frankfurter Flughafen wurde heute (Dienstag, Anm.) früh ein Embargo erlassen. Es wird nichts mehr angenommen”, berichtete Michael Homola, Sprecher der Österreichischen Post AG, der APA. Über den Flughafen Frankfurt wickeln praktisch alle Länder Europas ihre Luftpost für Nord- und Südamerika, vor allem die USA, ab. Für erst in den vergangenen Tagen aufgegebene Sendungen ist die Chance sehr gering, dass sie rechtzeitig unter einem amerikanischen Weihnachtsbaum landen. Selbst zeitgerecht verschickte Post – von Österreich aus gilt der 15. Dezember für EMS (Express Mail Service) nach Übersee als Richtwert – bleibt liegen. “In Frankfurt arbeiten sie jetzt erst einmal die Rückstände ab. Dort lagern Hunderte Tonnen Post”, beschrieb Homola.

EU-Verkehrskommissar Siim Kallas zeigte sich betroffen über das Ausmaß der Absagen und warf den Airports vor, ungenügende Vorbereitungen getroffen zu haben. In den nächsten Tagen wird es nach Angaben von Kommissionssprecherin Helen Kearns zu Verhandlungen der Brüsseler Behörde mit den Flughafenbetreibern kommen. Es sei möglich, dass die Airlines wegen Verlusten durch Flugausfälle Schadenersatz von den Flughäfen verlangen könnten. Allerdings müssten hier noch rechtliche Details geklärt werden.

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