Europas Landwirtschaftsminister wollen Deregulierung Neuer Gentechnik

Unter dem Titel "Neue Technologien für eine nachhaltigere und widerstandsfähigere Landwirtschaft" möchte die spanische EU-Ratspräsidentschaft den am 5. Juli von der Europäischen Kommission vorgelegten Legislativvorschlag zu neuen Pflanzensorten vorantreiben, die mithilfe neuer genomischer Techniken (NTG) hergestellt werden.
Neue Gentechnik soll bei Anpassung an Klimawandel helfen
Bei den im Kommissionsvorschlag enthaltenen Techniken handelt es sich um Technologien, die es ermöglichen, das Genom auf präzise und effiziente Weise zu verändern, ohne genetisches Material von inkompatiblen Arten einzuführen.
Diese neuen Techniken zielten darauf ab, die Prozesse zur Gewinnung von Pflanzensorten zu verkürzen - die derzeit zehn bis zwölf Jahre dauern - und die Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Methoden zu senken, erläuterte Planas.
Das ultimative Ziel besteht darin, neue Sorten zu entwickeln, die besser an die neuen klimatischen Bedingungen angepasst sind, die durch die globale Erwärmung, insbesondere Dürrebedingungen, entstehen, oder die resistenter gegen Schädlinge und Krankheiten sind und weniger Pflanzenschutzmittel erfordern.
"Völliger Konsens" - doch Österreich mahnt zur Vorsicht
Auf dem Treffen in Cordoba brachte EU-Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski zum Ausdruck, dass es unter den 27 EU-Mitgliedsstaaten "völligen Konsens" über die Notwendigkeit gebe, den Verbrauchern "maximale Information und Sicherheit" in Bezug auf diese Techniken zu bieten.
Österreichs Regierung trat stets für strenge Regeln für gentechnisch veränderte Pflanzen und Lebensmittel ein und mahnte zur Vorsicht bei einer Deregulierung. Zuvor forderte die Umweltschutzorganisation Global 2000 Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) dazu auf, sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass Neue Gentechnik in der Landwirtschaft weiterhin streng reguliert und klar gekennzeichnet werde.
"Dieser Gesetzesvorschlag der EU-Kommission bringt Bäuerinnen und Bauern in eine gefährliche Abhängigkeit von Agrarkonzernen, gefährdet Österreichs Landwirtschaft und nimmt Produzentinnen und Produzenten sowie Konsumentinnen und Konsumenten die Wahlfreiheit", so Global 2000.
(APA/Red.)