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Europäisches Sozialforum in Florenz begonnen

In Florenz hat am Mittwoch das Europäische Sozialforum begonnen. Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen begannen die ersten Workshops der Globalisierungskritiker.

Sie finden in der Fortezza da Basso, der Festung im Zentrum von Florenz statt. Vertreter von 80 unterschiedlichen Delegationen wollen in den nächsten Tage über Frieden, umweltfreundliche Entwicklung, Neoliberalismus und Rassismus diskutieren.

Schon im Vorfeld des ersten Treffens der Großfamilie der europäischen Globalisierungsgegner wurden strengste Sicherheitsvorkehrungen eingeführt. Seit der Wiedereinführung der Kontrollen an den italienischen Grenzen (durch die vorübergehende Aufhebung des Schengen-Abkommens) wurden in den vergangenen Tagen fast 1.000 Personen abgewiesen. Über 5.000 Polizisten sorgen zudem für den friedlichen Verlauf des Treffens in der Stadt. 3.500 Carabinieri und Polizisten überwachen 500 Einrichtungen, Monumente, Kirchen und Institutionssitze.

Verstärkt wurden auch die Kontrollen vor der NATO-Basis Camp Darby in der Provinz Pisa, vor der die No-Global-Aktivisten am Mittwoch demonstrieren wollen. Der Bürgermeister von Florenz, Leonardo Dominici, – der sich bis zuletzt gegen die von der Regierung erwogene Verlegung des Europäischen Sozialforums in eine andere Ortschaft ausgesprochen hatte – rief die Demonstranten auf, die toskanische Hauptstadt zu respektieren.

Trotz des Appells Dominicis macht sich in Florenz die „Angst vor der Hunneninvasion“ breit, schrieben italienische Medien. Die Geschäftsleute in den eleganten Straßen der Innenstadt erwägen die Sperrung ihrer Läden aus Angst vor Verwüstungen. Der Sprecher der italienischen Globalisierungsgegner Vittorio Agnoletto versicherte jedoch, dass das fünftägige Treffen nicht in Krawallen wie beim G-8-Gipfel im Juli 2001 in Genua enden werde.

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