Europäisches Jahr gegen Armut und Ausgrenzung

Das erklärten Spaniens Sozialministerin Jimenez und Spidla, EU-Kommissar für Arbeit und Soziales, im Vorfeld der Konferenz. Armut werde zu oft mit Entwicklungsländern in Verbindung gebracht, wo Unterernährung, Hunger und Mangel an sauberem Trinkwasser zum Alltag gehören. Aber Europa sei ebenso von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen, betonten sie weiter.
Die Europäische Union ist zwar eine der reichsten Regionen der Welt. Nichtsdestotrotz haben rund 80 Millionen Europäer (16 Prozent) nicht genügend Mittel, um sich ihre grundlegendsten Bedürfnisse erfüllen zu können. Das entspricht knapp 16 Prozent der EU-Bevölkerung, ergaben neuste Angaben des EU-Statistikamtes Eurostat. Jeder Zehnte Europäer lebt zudem in einem Haushalt, in dem kein Familienmitglied Arbeit hat. Die spanische EU-Ratspräsidentschaft, die noch bis Juni andauert, hat soziale Themen wie den Kampf gegen die Armut und für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu einer ihrer Prioritäten gemacht.
Auf der Madrider Konferenz sollen Wege und Mechanismen besprochen werden, wie neben der Bevölkerung auch die EU-Staaten für das Problem der Armut und sozialen Ausgrenzung verstärkt sensibilisiert und für mehr Engagement gewonnen werden können. Neben EU-Kommissionspräsident Barroso, dem spanischen Ministerpräsidenten und EU-Ratspräsident Zapatero, EU-Kommissar Spidla und dem Vorsitzenden der EU-Reflexionsgruppe Gonzalez nehmen an der Konferenz auch die Sozialminister Spaniens, Litauens, Luxemburg, Mazedoniens, Sloweniens, Ungarns und Portugals teil.