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Europäischer Marsroboter "Beagle 2" wiedergefunden

"Beagle 2" galt jahrelang als verschollen
"Beagle 2" galt jahrelang als verschollen
Der seit mehr als elf Jahren verschollene europäische Mars-Roboter "Beagle 2" ist wieder aufgetaucht.

Mit Hilfe von Satellitenaufnahmen der NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) sei Europas erster Mars-Lander auf dem Roten Planeten entdeckt worden, teilte die britische Raumfahrtbehörde am Freitag mit. Damit sei das Rätsel um das Schicksal von “Beagle 2” gelöst.

Mission 2004 aufgegeben

Die Mars-Sonde hätte zu Weihnachten 2003 auf dem Mars landen sollen, doch gab er nach seiner Trennung von der Muttersonde “Mars Express” am 26. Dezember kein Lebenszeichen mehr von sich. Nach wochenlanger vergeblicher Suche nach dem Roboter wurde die Mission im Februar 2004 endgültig aufgegeben.

Solarpanele nicht aufgeklappt

Auf den Satellitenbildern ist nun zu sehen, dass es “Beagle 2” zumindest bis zur Oberfläche des Planeten schaffte, seine Solarpanele aber nicht vollständig aufklappen konnte. Dadurch war keine Funkverbindung mit der Antenne des Roboters mehr möglich.

Keine Chance auf Wiederbelebung

Zumindest sei nun klar, dass die Mission kein “völliger Fehlschlag” gewesen sei, wie vor elf Jahren noch angenommen, sagte ESA-Chef Jean-Jacques Dordain in Paris: “Wenigsten gab es eine Landung auf dem Mars”. Allerdings sehen die Experten keine Möglichkeit, “Beagle 2” wiederzubeleben und von ihm gespeicherte Daten zu bergen.

Der Roboter war von britischen Wissenschaftern in Zusammenarbeit mit dem europäischen Raumfahrtunternehmen EADS Astrium konstruiert worden. Er sollte auf dem Mars nach Spuren von Leben suchen.

Vorbereitungen für Ariane-6

Im Schatten des “Beagle”-Funds begann für die ESA ein Jahr “enormer Arbeit und zahlreicher Herausforderungen”. Es gehe für die europäische Raumfahrt darum, sofort die Vorbereitung auf die im Dezember beschlossene neue Trägerrakete Ariane-6 zu beschleunigen, erläuterte der im Sommer scheidende Dordain.

Drei Astronauten in ISS

Neben der Fortsetzung der bereits überaus erfolgreichen “Rosetta”-Kometenmission stehen im Jahr 2015 eine Reihe von Starts neuer ESA-Satelliten für Erdbeobachtung, Weltraumwissenschaft und Navigation an. Drei europäische Astronauten werden in diesem Jahr in der ISS sein: Die Italienerin Samantha Cristoforetti kehrt im Mai zurück, im Herbst fliegen der Däne Andreas Mogensen und dann der Brite Timothy Peake vom Kosmodrom im kasachischen Baikonur zur ISS.

4,4 Mrd. Euro Budget

Der Franzose Dordain (68) wird zur Jahresmitte von Johann-Dietrich Wörner als ESA-Chef abgelöst. Der 60-jährige Wörner ist Vorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. Der in Paris ansässigen Weltraumorganisation gehören inzwischen 22 Länder an. Im Jahr 2015 kann die ESA mit einem Budget von gut 4,4 Milliarden Euro die Projekte vorantreiben. (APA)

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