Die Reaktionen aus Europa zum Irland-Referendum über den Vertrag von Nizza waren durchwegs positiv und erleichtert. EU-Kommissionspräsident Prodi und Belgiens Premier Verhofstadt haben die sich abzeichnende Zustimmung beim Irland-Votum begrüßt. Die baltischen Politiker und Diplomaten sowie der polnische Präsident Kwasniewski haben die Nachricht mit großer Freude aufgenommen.
„Irland gibt grünes Licht für die Erweiterung“, sagte Prodi am Sonntag im französischen Rundfunksender Europe 1. Die Teilergebnisse überträfen die Erwartungen sogar noch. Verhofstadt erklärte am Sonntag: „Belgien gratuliert zum positiven Resultat des irischen Referendums. Irlands Ratifizierung des Vertrags von Nizza öffnet endgültig den Weg zur Erweiterung“ der Europäischen Union, so Belgiens Premierminister. In Riga sprach der lettische Ministerpräsident Andris Berzins am Sonntag von einem „guten, aber nicht überraschenden Ergebnis“. Die irische Regierung habe die Abstimmung sorgfältig vorbereitet und die Bürger mit Informationen überzeugt. In Tallinn sagte Raul Mäler, estnischer Botschafter in Großbritannien und Irland: „Das Ergebnis zeigt, dass die Iren die EU-Erweiterung respektieren.“ Euphorischer gab sich Polens Präsident Kwasniewski. Er sagte am Sonntag, er werde bei einem Ja Irlands mit einem Guinness anstoßen.
Mit Regierungschef Leszek Miller werde er in ein irisches Pub zum Feiern gehen. „Wir werden sagen: Irland, wir lieben dich“, fügte Miller hinzu. In Warschau gibt es insgesamt vier irische Pubs. Die elektronische Auszählung in sieben von insgesamt 42 Wahlkreisen ergab eine deutliche Zustimmung für das Vertragswerk, das die Grundlage für die EU-Osterweiterung bildet. Mit amtlichen Ergebnissen wird für zirka 18.00 Uhr MESZ gerechnet.