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Europa: Unwetter und Hochwasser

Schwere Gewitter, Wolkenbrüche und Hochwasser haben in einigen Ländern Europas Häuser und Brücken eingerissen, Straßen überschwemmt und mindestens neun Menschenleben gefordert.

Besonders betroffen war der Nordosten Bulgariens, wo Flüsse und Stauseen über die Ufer traten. Die Zahl der seit dem Wochenende durch das Unwetter getöteten Menschen stieg dort am Montag auf fünf.

Gewitter sind Montagmittag auch über die Schweiz gezogen. Die Winde erreichten Spitzen von bis zu 116 Kilometern pro Stunde. Ein Blitzschlag führte auf der SBB-Strecke Bern-Biel zu einer Fahrleitungsstörung und Verspätungen. Für Deutschland gab der Deutsche Wetterdienst am Montag Unwetterwarnungen heraus. Auch österreichische Meteorologen warnten am Montag vor starkem Regen und Wind in der Nacht auf Dienstag besonders in den Bundesländern Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Windspitzen bis über 100 km/h sind möglich.

In Bulgarien wurde in mehreren Regionen am Montag der Notstand ausgerufen, teilte die Regierung mit. Die Niederschlagmenge in den ersten Juli-Tagen habe die Monatsnorm bereits übertroffen, sagten Meteorologen. Hunderte von Häusern, Dutzende Brücken, viele Landstraßen und 25 Brücken wurden überschwemmt oder beschädigt. Die Eisenbahnlinie von der Hauptstadt Sofia nach Warna am Schwarzen Meer musste gesperrt werden. Die Wasserflut beschädigte auch eine mittelalterliche Kirche in der früheren bulgarischen Hauptstadt Weliko Tarnowo, die zu den Sehenswürdigkeiten des Balkanlandes gehört.

In Rumänien waren bereits am Wochenende mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Die Überschwemmungen im Süden des Landes weiteten sich am Montag aus. Betroffen waren nun auch Teile der Industriestadt Craiova, 21 Straßen mit 159 Wohnungen wurden überflutet. Für die nächsten Tage erwarten die Meteorologen weiter anhaltenden Regen. Im Haupt-Überschwemmungsgebiet vom Wochenende, 50 Kilometer östlich von Craiova, waren unterdessen Hundertschaften von Armee und Polizei weiter dabei, den mehr als 500 Menschen zu helfen, die ihre Häuser wegen der Flut verlassen mussten.

In den Niederlanden waren von den Überflutungen in der Nacht auf Montag nach Angaben des Meteorologischen Dienstes vor allem die südwestliche Provinz Zeeland betroffen. In vielen Ortschaften lief nach heftigen Regenfällen die Kanalisation über, Straßen und Keller wurden überspült. Allein in Rotterdam wurde die Feuerwehr in der Nacht 170 Mal zur Hilfe gerufen.

In Nordfrankreich wurden am Montag wegen schwerer Gewitter bei Arras vier Campingplätze geräumt. Die rund 200 Camper seien in Turnhallen und Gemeinderäumen untergebracht worden, teilte die Präfektur von Arras mit. In Hazebrouck wurden 30 Einwohner in Sicherheit gebracht, nachdem das Wasser bis zu 1,50 Meter hoch in den Straßen stand. Die Wolkenbrüche machten einige Straßen sowie Bahnstrecken nahe der Großstadt Lille sowie in anderen Teilen der Departements Nord und Pas de Calais zeitweise unpassierbar. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, nur in wirklichen Notfällen die Rettungskräfte zu alarmieren.

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