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Europa: Nur 26 Prozent der Filmemacher sind weiblich

Nur 26 Prozent der Filmemacher in europäischen Filmen sind weiblich.
Nur 26 Prozent der Filmemacher in europäischen Filmen sind weiblich. ©CanvaPro (Sujet)
Bei europäischen Spielfilmproduktionen sind Frauen in den Beschäftigtenrängen nach wie vor deutlich unterrepräsentiert.

Zu diesem Schluss kommt ein Bericht der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle für den Zeitraum 2018 bis 2022. Lediglich 26 Prozent der Regieführenden bei europäischen Spielfilmen waren demnach weiblich. Am sichtbarsten war das Geschlechtergefälle bei Kamera und Komposition, wo der Frauenanteil bei elf beziehungsweise zehn Prozent der aktiven Fachkräfte lag.

Europa: Nur 26 Prozent der Regieführenden sind weiblich

Bei den Rollen hinter der Kamera war der höchste Frauenanteil bei Produktion (35 Prozent) und Drehbuch (29 Prozent) zu verzeichnen. "Vor der Kamera" ist das Geschlechterverhältnis ausgewogener: 41 Prozent aller professionellen Darstellenden mit mindestens einer Hauptrolle in einem Spielfilm waren Frauen.

Nur 33 Prozent der Spielfilmdrehbücher von Autorinnen

33 Prozent der Spielfilmdrehbücher wurden von einer einzelnen Autorin geschrieben, während 43 Prozent von einem einzelnen männlichen Autor stammten. Darüber hinaus arbeiteten weibliche Fachkräfte eher in gemischtgeschlechtlichen Teams als Männer. Spielfilme, die von mindestens einer Drehbuchautorin mitgeschrieben wurden, wurden zu 86 Prozent in Zusammenarbeit mit mindestens einem männlichen Kollegen verfasst.

Dokumentarfilm das Filmgenre mit höchstem weiblichen Anteil

Weitere zentrale Erkenntnisse: Mit Ausnahme der Filmmontage haben weibliche Fachkräfte in Filmcrews im Durchschnitt an etwas weniger Filmen mitgearbeitet als ihre männlichen Kollegen. Weibliche Fachkräfte in Schlüsselpositionen von Filmcrews arbeiteten tendenziell häufiger als ihre männlichen Kollegen in Teams sowie in gemischtgeschlechtlichen Konstellationen, geht aus dem Bericht hervor. Berücksichtigt man alle Crew-Rollen, war Dokumentarfilm das Filmgenre mit dem höchsten Anteil an weiblichen Fachkräften. Die Daten deuten auf eine positive Korrelation zwischen der Anwesenheit mindestens einer Co-Regisseurin und einem höheren Frauenanteil in Filmcrews hin.

Die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle liefert Daten und Analysen zur Kino-, Fernseh- und VoD-Industrie (Video On Demand, Anm.) in Europa unter wirtschaftlichen und rechtlichen Gesichtspunkten. Sie ist Teil des Europarates in Straßburg.

(APA/Red)

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