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Europa leidet unter Wetterextremen

Quälende Hitze und Hochwasser: Die Menschen in vielen Gebieten Europas leiden derzeit unter extremen Wetterbedingungen. In England kosteten die Überschwemmungen zwei Männer das Leben.

Außerdem wuchs die Angst vor Krankheiten und Trinkwasserknappheit. Verheerende Brände bedrohen hingegen Menschen in Griechenland, Bulgarien, Italien und Kroatien. In Griechenland kamen drei Menschen in den Flammen ums Leben, in Bulgarien herrscht nach Hitzebränden Katastrophenalarm, und aus Süditalien und Kroatien flüchten Urlauber vor Qualm und Flammen.

GROSSBRITANNIEN: Bei sinkenden Pegelständen waren in der Grafschaft Gloucestershire am Donnerstag immer noch bis zu 350.000 Menschen von der Wasserversorgung abgeschnitten. Für Ärger sorgte, dass Tanks mit Trinkwasser zwar aufgestellt wurden, aber schnell leer waren. Außerdem zerstörten Vandalen mancherorts die Behälter. Viele Anrainner klagten, keine Toiletten und Duschen benutzen zu können. Die Armee verteilte nach eigenen Angaben fünf Millionen Wasserflaschen.

In Tewkesbury im Westen Englands erstickten zwei Männer vermutlich am Qualm von zwei Benzin getriebenen Pumpen. Wie Feuerwehr und Polizei mitteilten, hatten die Opfer Flutwasser aus einer Rugby-Anlage gepumpt. In der Stadt bestand die Hoffnung, rund 10.000 Haushalte schnell wieder an die Wasserversorgung anschließen zu können. In der Universitätsstadt Oxford hatte der Pegelstand der Themse in der Nacht seinen Höhepunkt erreicht. Neue Regenfälle sind vorausgesagt.

GRIECHENLAND: Hunderte Feuerwehrleute, Soldaten und Freiwillige kämpften am Donnerstag in ganz Griechenland gegen dutzende Feuer, in denen bereits drei Menschen ums Leben kamen, tausende Hektar Wald sind inzwischen verbrannt. Für Zentralgriechenland und die Ferieninsel Kefallonia erklärten die Behörden den Notstand. Auf der Halbinsel Peloponnes wurden nach Angaben der Behörden dutzende Häuser zerstört. Hunderte Touristen, Mönche aus Klöstern und Kinder aus Ferienlagern wurden mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht. Die Hauptverbindung zwischen Athen und dem westlichen Peloponnes wurde für den normalen Autoverkehr gesperrt, um Platz für die Feuerwehr zu haben. Als Ursache der zahlreichen Brände gelten die außergewöhnliche Hitze mit Temperaturen von etwa 45 Grad und die große Trockenheit.

BULGARIEN: In der Region Haskowo verbrannte ein Mann, nachdem er auf seinem Feld ein Feuer angezündet hatte, um ein anderes Feuer einzudämmen. Die Flammen gerieten jedoch außer Kontrolle. Insgesamt vernichteten Brände in den vergangenen Tagen mehr als 12.000 Hektar Wald und Wiesen. Daher bat das Land am Donnerstag die EU, NATO und Russland um Unterstützung beim Löschen der noch immer tobenden Hitzebrände. Die Lage in dem Balkanland sei „kompliziert“, begründete das Ministerium für Katastrophenschutz den Schritt. In der mittelbulgarischen Region Kasanlak wurde inzwischen der Notstand ausgerufen.

ITALIEN: In der süditalienischen Region Apulien brachen tausende Touristen ihren Urlaub ab. Viele hätten auf den in Flammen stehenden Campingplätzen alles verloren, berichtete die Zeitung „Corriere della Sera“ am Donnerstag. Vor allem in dem extrem betroffenen Ort Peschici seien so manchem Gast sämtliche Dokumente und Kleidungsstücke in den Zelten und Autos verbrannt. Eine Familie aus Verona habe nur noch die Badehosen am Leib gehabt, alle anderen Habseligkeiten fielen den Flammen zum Opfer, hieß es. Insgesamt seien bisher wahrscheinlich 5.000 Touristen aus der Region abgereist. Zuletzt sollen sich 20.000 Urlauber in Apulien aufgehalten haben.

KROATIEN: Wegen verheerender Brände mussten am späten Mittwochabend etwa 400 Touristen die Adriainsel Solta verlassen. Auf dieser Insel nahe der Hafenstadt Split vernichteten die Flammen mehr als 70 Hektar Wald und Gebüsch. Mehr als 300 Feuerwehrleute, Freiwillige und mehrere Löschflugzeuge konnten am Donnerstag die Ausweitung des Flammenmeers verhindern. Feuer brachen auch nahe der Ferienorte Makarska und Dubrovnik aus. Die Zahl der landesweit im Juli gezählten Feuer sei die größte seit zehn Jahren, gaben die Behörden bekannt.

MONTENEGRO, ALBANIEN, MAZEDONIEN und SERBIEN: In vielen Ländern Südosteuropas tobten weiter große Feuer, wie die Medien berichteten. Mehrere tausende Hektar Wald wurden vernichtet. Für viele Brände seien die Bewohner selbst verantwortlich, die ohne Rücksicht auf Wind und hohe Temperaturen Stroh und Abfälle anzündeten. In Serbien und Montenegro hat es schon mehrere Festnahmen mutmaßlicher Brandstifter gegeben.

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