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Eurofighter macht das Rennen

Der Eurofighter „Typhoon“ hat das Rennen um die Abfangjäger-Beschafftung gemacht. Das hat Bundeskanzler Schüssel am Dienstag nach dem Ministerrat bekannt gegeben.

Das von einem deutsch-britisch-italienisch-spanischen Konsortium gebaute Kampfflugzeug hat sich damit gegen die amerikanische „F 16“ und den schwedischen „Gripen“ durchgesetzt. Die Kosten für 24 Jets liegen laut Schüssel bei 1, 791 Mrd. Euro.

Verteidigungsminister Herbert Scheibner (F) werde nun die Details des Vertrages aushandeln, so der Kanzler. Schüssel rechnet damit, dass von den Gegengeschäften im Zuge des Abfangjägerdeals zumindest ein Drittel budgetwirksam werde und damit an den Staat zurück fließe.

Die für den Abfangjäger-Kauf zuständigen Minister Herbert Scheibner (Verteidigung), Karl-Heinz Grasser (Finanzen) und Martin Bartenstein (Wirtschaft) stellten sich geschlossen hinter die Kaufentscheidung für den Eurofighter. Vor allem Grasser, der zuletzt als Kritiker des Abfangjägerkaufes auftrat, betonte, dass er die Entscheidung „voll inhaltlich“ mittrage, auch wenn sich dadurch eine große Herausforderung für die künftige Budgetgestaltung ergebe.

Die EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) in München begrüßt die Entscheidung der österreichischen Bundesregierung, exklusive Vertragsverhandlungen zur Beschaffung von bis zu 24 Eurofighter-Kampfflugzeugen aufzunehmen. In einer Aussendung wird betont, dass sich Österreich für „die modernste Ausrüstung“ entschieden habe. Österreich stärke damit die Wirtschaft und man freue sich, dass die Regierung sich für ein europäisches Produkt entschieden habe.

Österreich habe damit auch die Position des Eurofighters als das künftige zentrale Rückgrat einer gemeinsamen europäischen Luftverteidigung gestärkt. „Diese Entscheidung, die auch Signalwirkung auf andere potenzielle Auftraggeber haben wird, ist zudem weiterer Beweis dafür, dass wir in der Lage sind, uns auch im militärischen Bereich gegen eine scheinbar übermächtige transatlantische Konkurrenz im harten Wettbewerb durchzusetzen.“

Rudolf Fußi, Initiator des Anti-Abfangjäger-Volksbegehrens, das vom 29. Juli bis 5. August zur Eintragung aufliegt, sieht die heute vom Ministerrat gefällte Entscheidung, Flugzeuge des Typs Eurofighter anzukaufen, als „Kampfansage“. Er bezeichnete die Entscheidung als “totalen Umfaller” von Finanzminister Grasser. Die Lösung sei “ein Schlag ins Gesicht für alle Österreicherinnen und Österreicher”.

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