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Eurofighter - Länder wollen Preisnachlass

Deutschland und die anderen am "Eurofighter"-Projekt beteiligten Länder verhandeln einem Zeitungsbericht zufolge über eine Preisreduzierung für das Militärflugzeug.

Nach dem Scheitern informeller Gespräche über eine mögliche Reduktion der Stückzahlen berieten Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien nun mit den Herstellern über Änderungen an der Formel, die den Anstieg der Kosten bis zum Ende des Projekts ausgleichen solle, berichtete die „Financial Times Deutschland“ am Freitag unter Berufung auf Regierungskreise.

Die Flugzeuge werden unter Führung des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS gebaut. Früheren Angaben zufolge sollen zunächst 620 der Flugzeuge hergestellt werden. 180 Maschinen gehen nach Deutschland, wofür nach Angaben des deutschen Rechnungshofes 24 Milliarden Euro gezahlt werden müssen. Österreich hat bekanntlich 18 Maschinen der zweiten Tranche bestellt, wofür ihm knapp zwei Milliarden Euro in Rechnung gestellt wurden.

Bei Vertragsabschluss 1997 sei eine großzügige „Preisgleitklausel“ vereinbart worden, um die Hersteller über die Dauer des Projekts gegen Anstiege bei den Herstellungskosten zu schützen, berichtete die Zeitung. Dabei sei nicht die Preissteigerungsrate als Messlatte genommen worden, sondern die Löhne in der Metallbranche. In Deutschland etwa habe die Preissteigerungsrate im Sommer bei einem Prozent gelegen, während bei den Metallern eine Lohnerhöhung von 3,1 Prozent in Kraft getreten sei.

Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hatte am Mittwoch eine Änderung der Stückzahl und des Zeitplans bei der Beschaffung des Eurofighters ausgeschlossen. „Wir brauchen die 180 Eurofighter als Waffensystem für die Luftwaffe und wir werden dieses Programm auch unverändert fortsetzen“, hatte der Minister erklärt. Mehrere Abgeordnete des Deutschen Bundestags hatten parteiübergreifend gefordert, die Stückzahl des Eurofighter zu reduzieren und als Gründe die Budgetsituation und veränderte militärische Anforderungen genannt.

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