Grund für die neuerliche Verzögerung war ein Triebwerktest, der am Dienstag erfolgreich durchgeführt wurde. Die Güteprüfung soll nächste Woche fortgesetzt werden, wobei weitere Verzögerungen nicht auszuschließen sind. Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) hatte schon im Vorfeld Probleme mit der Baugleichheit bzw. Tranchen prophezeit. Die Eurofighter GmbH gibt sich dennoch gelassen. Konzernsprecher Wolfdietrich Hoeveler geht von einem positiven Abschluss aus und betont, dass man keinen Zeitdruck habe.
Die Güteprüfung, die eigentlich innerhalb von zwei Arbeitstagen im Eurofighter-Werk in Manching durch österreichisches Prüfpersonal erfolgen sollte, hatte sich letzte Woche wegen der Erkrankung eines deutschen Prüfers verschoben. Mit einem raschen Abschluss ist auch weiter nicht zu rechnen.
Schuld an der aktuellen Verzögerung war ein Test, bei dem ein Triebwerk des Jets während des Fluges abgeschaltet und danach neu gestartet wird. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins News haben die Deutschen diesen Test nicht durchgeführt, die Eurofighter GmbH widerspricht dem. Die Prüfung sei nicht vorgesehen und ein Sonderwunsch Österreichs gewesen, dem man nachgekommen sei.
Die Stückprüfung der österreichischen Flieger erfolgt nach dem Muster des deutschen Prüfprogramms und bei diesem ist laut Hoeveler der besagte Triebwerktest nicht vorgesehen gewesen. Das wiederum bestreitet das Ministerium. Man habe sich nichts gewünscht, sondern vereinbarte Leistungen, die gefehlt hätten, eingefordert, sagte ein Minister-Sprecher am Mittwoch.
Der Extra-Test hat jedenfalls eine Verzögerung der Abnahme des ersten Jets verursacht, nächste Woche soll es weitergehen. Die Herstellen gaben sich gelassen. Es gebe keinen Zeitdruck. Die Güteprüfung sei ein Routinevorgang und dauert, so lange wie es dauert.
