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Euro "noch nicht"

Das britische Finanzministerium hat am Montag im Vorfeld der Erläuterungen von Schatzkanzler Brown Vor- und Nachteile einer Einführung des Euro aufgelistet.

hDas Ministerium veröffentlichte 18 Studien im Umfang von 1.700 Seiten. Dabei wird hervorgehoben, dass der britische Wohnungsmarkt viel empfindlicher auf Zinsänderungen reagiere als die in den meisten der zwölf Länder in der Euro-Zone.

Festgehalten wird auch, dass Großbritannien bei der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes viel weiter vorangekommen sei als die Euro-Zonen-Länder. Den Studien zufolge müsste das britische Pfund gegenüber dem Euro nachgeben, um einen Währungswechsel zu erleichtern. Deutlich profitieren würde bei einem Wechsel zum Euro aber der Warenaustausch mit den Euro-Staaten.

Schatzkanzler Brown wollte am Nachmittag im Unterhaus anhand von fünf wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seine Einschätzung über die Chancen einer Euro-Einführung darlegen. Anschließend wollen Brown und Premierminister Blair vor die Presse treten.

Das erwartete „Noch nicht“ der britischen Regierung zum Euro- Beitritt ist indes am Montag in den Medien höchst unterschiedlich bewertet worden. Der liberale „Independent“ war der Ansicht, dass Schatzkanzler Brown mit der erneuten Verschiebung einer Beitrittsentscheidung einen „historischen Fehler“ begeht. „Wieder sagen wir – geht Ihr schon mal voran, wir kommen hinterher.“ Dies werde sich als großer Fehler in den Beziehungen zu Rest-Europa erweisen.

Der konservative „Daily Telegraph“ lobte dagegen die Vorsicht von Brown, der sich allein von wirtschaftlichen Kriterien leiten lasse. Die „Financial Times“ sah einen Hoffnungsschimmer. Trotz seiner Ablehnung eines Beitritts zum gegenwärtigen Zeitpunkt werde Brown deutlich machen, dass eine Euro-Entscheidung nicht auf unbestimmte Zeit verschoben werden solle.

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