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Euro-Krisentreffen in Cannes

Nicolas Sarkozy und Angela Merkel vor dem G20 Sondergipfel
Nicolas Sarkozy und Angela Merkel vor dem G20 Sondergipfel ©AP
Das Krisentreffen der Euro-Staaten zur Lage in Griechenland hat am Mittwochabend in der südfranzösischen Stadt Cannes begonnen. An den Gesprächen einen Tag vor Beginn des G-20-Gipfels nahmen unter anderen Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU), der neue Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, sowie die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, teil. Die Sondersitzung war nach der überraschenden Ankündigung einer Volksabstimmung über das Rettungspaket für Griechenland einberufen worden.
Die Themen des G-20-Treffens
Referendum schon im Dezember
Kabinett billigte Referendums-Plan
Schockwellen an Finanzmärkten
Papandreous Flucht nach vorne
Volksabstimmung sorgt für Wirbel

Die EU-Partner hatten daraufhin am Mittwoch von Athen Klarheit über den künftigen Kurs verlangt. Europa müsse “genau wissen, was jetzt erfolgt”, mahnte Merkel vor Beginn des Treffens. Um die Gipfelbeschlüsse zur Griechenland-Rettung umzusetzen, brauche es “Klarheit” über die kommenden Schritte.

Merkel zeigte sich – ebenso wie Sarkozy – verärgert, nicht rechtzeitig vom griechischen Premier Giorgos Papandreou ins Bild gesetzt worden zu sein. “Im Interesse der europäischen Zusammenarbeit hätte sie (die Bundesregierung) es vorgezogen, wenn die griechische Regierung Deutschland und ihre anderen europäischen Partner darüber vorher informiert hätte”, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.

Merkel erwartete von Papandreou klare Aussagen über Zeitpunkt und Inhalt der Volksbefragung. “Ich kann nur sagen, dass wir zu einem Punkt kommen müssen, wo wir genau wissen, was jetzt erfolgt. Für uns zählen Taten”, sagte sie nach einem Treffen mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan in Berlin.

“Es wäre hilfreich, wenn so rasch wie möglich Klarheit geschaffen würde, welchen Weg Griechenland gehen möchte”, erhöhte auch der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) im “Hamburger Abendblatt” den Druck auf Athen.

Auf dem Euro-Gipfel in der vergangenen Woche waren ein umfassender Schuldenschnitt sowie ein zweites Hilfspaket für das hochverschuldete Land beschlossen worden. Die Regierung in Athen will jedoch die Gipfelvereinbarungen in einer Volksabstimmung absegnen lassen, wie der innenpolitisch unter Druck stehende griechische Ministerpräsident Papandreou am Montag offenbar ohne Absprache mit den anderen Euro-Ländern angekündigt hatte.

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