Euro-Krise bringt neue Dimensionen - In vier Tagen drei Gipfel

Einmalig in der Geschichte der EU ist es, dass nur innerhalb von vier Tagen gleich drei Spitzentreffen der Staats- und Regierungschefs stattfinden. Kommenden Sonntag sind dies zunächst ein Gipfel der 27 EU-Staaten und anschließend einer der 17 Euro-Länder. Da aufgrund deutsch-französischer Streitigkeiten über den Euro-Rettungsschirm EFSF eine abschließende Lösung dabei nicht erzielt werden dürfte, wurde gleich vorsorglich ein weiterer Euro-Gipfel für Mittwoch angesetzt.
Schuldenkrise verschärft sich
Gipfeltreffen der Eurozone haben sich überhaupt erst durch die Finanzkrise etabliert. Zum ersten Euro-Gipfel hatte Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy vor fast genau drei Jahren am 12. Oktober 2008 in Paris geladen. Dabei war es um ein erstes europäisches Bankenrettungs-Paket nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers gegangen.
Die Schuldenkrise hat sich in den letzten Monaten deutlich verschärft, eine große Lösung des Problems für die Eurozone ist aber weiterhin nicht in Sicht. Auch bei dem nun angesetzten Marathon am Wochenende von Euro-Finanzministern, EU-Finanzministern, dem Außenministertreffen und zwei Gipfeln auf EU- und Euro-Ebene scheint sich der große Wurf nicht abzuzeichnen.
Nachfolgend die vier EU- und der vier Euro-Gipfel des laufenden Jahres in umgekehrter Reihenfolge, die allesamt im Zeichen der Schuldenkrise und der Griechenland-Hilfe gestanden sind:
26.10.11 Euro-Gipfel
23.10.11 EU-Gipfel und Euro-Gipfel zum EFSF, weitere Hilfe für Griechenland und Banken-Rekapitalisierung
22.07.11 Euro-Gipfel beteiligt Banken an Hilfen für Athen
23.06.11 EU-Gipfel – Einigung auf weitere Griechenland-Hilfe bis Anfang Juli
25.03.11 EU-Gipfel einig über neuen Euro-Rettungsschirm
12.03.11 Euro-Gipfel stockt Rettungsschirm auf 440 Mrd. auf
04.02.11 EU-Gipfel stellt Weichen für Wirtschaftsregierung der Eurozone