Im Ranking der ausländischen Staatsbürger in Wien nehmen diese drei Länder die Plätze drei, vier und sechs ein.
Laut Statistik Austria lebten am 1. Jänner 2007 exakt 24.111 Staatsbürger aus Polen, 22.766 Deutsche und 16.606 Kroaten in Wien. Noch größer sind die Zahlen, sieht man sich die Geburtsländer der Bevölkerung an. In Polen erblickten demnach 36.065 Bewohner der Bundeshauptstadt das Licht der Welt, in Deutschland 34.481. In Kroatien geboren wurden nur 9.061 in Wien ansässige Personen, allerdings ist diese Zahl trügerisch, weil Kroatien ja bis 1991 zu Jugoslawien gehörte.
Brennpunkte der kroatischen und polnischen Bevölkerung in Wien sind die Bezirke Favoriten, Ottakring und Rudolfsheim-Fünfhaus. Deutsche wohnen dagegen am ehesten in den Bezirken Landstraße, Leopoldstadt und Döbling. Die geringste Zahl an Zuwanderern aus allen drei Ländern findet sich in der Inneren Stadt.
Eines der Zentren der polnischen Community in Wien ist die Gardekirche am Rennweg samt den umliegenden Gassen. In den vergangenen Jahren haben sich auch in vielen anderen Bereichen der Stadt polnische Spezialitätengeschäfte etabliert. Der Falter-Lokalführer “Wien, wie es isst” listet acht polnische Lokale auf. Viele Polen arbeiten in Wien – wenn auch oft ohne Genehmigung: Laut einer Studie der Akademie der Wissenschaften aus dem Jahr 2004 bilden polnische Staatsbürger die größte Gruppe unter den illegal beschäftigten Ausländern in Wien.
Einen kroatischen Zuzug aus Westungarn nach Wien gab es laut dem burgenländisch-kroatischen Verein Kuga bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Sogenannte “Krowotendörfel” in Ottakring, am Spittelberg und in Michelbeuern wurden aber bereits ab dem 17. Jahrhundert verzeichnet, wobei auch slowakische Zuwanderer “Krowoten” genannt wurden. Heute leben neben den Emigranten aus Ex-Jugoslawien auch 15.000 Burgenlandkroaten ständig in Wien. Es gibt 25 kroatische bzw. dalmatinische Lokale in Wien, darunter das – auch für kollektives Fußball-Schauen bekannte – Cafe Anzengruber in der Schleifmühlgasse.
Bei den aktuellen Zuwandererzahlen nehmen die Deutschen mit rund 9.000 pro Jahr österreichweit die erste Stelle ein. An den Wiener Universitäten kennt man sie auch als “Numerus-clausus-Flüchtlinge”, die den einheimischen Studierenden die knappen Studienplätze vor allem in der Medizin streitig machen. Dezitiert deutsche Lokale listet der “Falter” nicht auf, immerhin findet sich mit “Neininger’s Restaurant” in der Argentinierstraße aber ein Vertreter bayrisch-fränkischer Gastlichkeit in Wien.