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Euro-Finanzchefs beraten über Portugal-Krise

Vor dem Hintergrund der neu aufgeflammten Schuldenkrise kommen die europäischen Finanzminister am Freitag im ungarischen Gödöllö zu einem informellen Treffen zusammen.
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Da nun auch die Regierung Portugals Milliardenhilfen der Euro-Partner in Anspruch nehmen will (siehe: “Portugal benötigt doch EU-Finanzhilfe)”, wird eine intensive Debatte darüber erwartet. Mit abschließenden Entscheidungen der Euro-Finanzminister am Freitag wird aber nicht gerechnet, da erst EU-Kommission, der Internationale Währungsfond (IWF) und die Europäische Zentralbank (EZB) den Fall bewerten müssen.

70 bis 80 Mrd. Euro EU-Finanzhilfe für Portugal

Es geht laut Diplomaten um ein Paket von 70 bis 80 Mrd. Euro (siehe: Portugal braucht 80 Mrd. Euro); in portugiesischen Medien wurde auch die Zahl 90 Mrd. Euro genannt. Der Schritt Lissabons kam nicht überraschend; das Land kämpft mit hohen Schulden und muss hohe Risikoprämien an den Finanzmärkten für seine Staatsanleihen zahlen. Irland und Griechenland nehmen bisher Hilfen der Euro-Partner und des IWF in Anspruch.

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Auf Schloss Gödöllö werden zunächst die Minister des Eurogebiets zusammenkommen. Thema dürfte laut Diplomaten auch die Leitzinserhöhung der EZB sein. Die Zentralbank hatte am Donnerstag beschlossen, den wichtigsten Leitzins um 0,25 Punkte auf 1,25 Prozent heraufzusetzen – da die Erhöhung im laufenden Jahr laut Volkswirtschaftlern fortgesetzt werden soll, könnte das Wirtschaftswachstum in Europa beeinträchtigt werden.

Am Nachmittag werden dann die Ressortchefs aller 27 EU-Staaten und die Notenbankgouverneure beraten. Dabei wird es unter anderem über die neue Runde der Bankenstresstests in Europa gehen. Damit soll – umfassender als im vergangenen Jahr – die Widerstandfähigkeit von Geldhäusern geprüft werden. Das Minister-Treffen soll am Samstag abgeschlossen werden. (APA)

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