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Euro-Auslandsüberweisungen ab 1. Juli billiger

Eine Auslandsüberweisung in Euro darf ab dem 1. Juli innerhalb der Europäischen Union (EU) nicht mehr kosten als eine Inlandsüberweisung.

Damit werden Euro-Auslandsüberweisungen deutlich billiger. Erhebungen hatten gezeigt, dass ein Geldtransfer von 100 Euro innerhalb der EU bis zu 24 Euro kostet. Die EU-Kommission sah in den hohen Überweisungskosten ein ernsthaftes Hindernis für den freien Waren- und Dienstleistungsverkehr. Der Grundsatz, gleiche Gebühren für in- wie ausländische Überweisungen zu erheben, gilt zunächst für Transfers bis zu 12.500 Euro zwischen zwei Euro-Konten.

Mit 1. Juli wird nun eine entsprechende EU-Verordnung vollständig in nationales Recht umgesetzt. Bereits seit Juli 2002 dürfen Kartenzahlungen und die Abhebung von Geldautomaten im EU-Ausland nicht teurer sein als im Inland. EU-Binnenmarktkommissar Frits Bolkestein hatte diese Verordnung nach jahrelangen ergebnislosen Verhandlungen mit den Banken durchgesetzt.

Ab Jänner 2006 soll die Regelung auf Überweisungen bis zu 50.000 Euro ausgeweitet werden. Die zweistufige Einführung wird mit der erforderlichen Umstellung der statistischen Erhebungen begründet. Grenzübergreifende Überweisungen müssen deklariert werden und dienen den Statistikern zur Berechnung des Handelsflusses.

Nach der neuen Regelung brauchen Transfers bis zu 12.500 Euro aber künftig nicht mehr angegeben werden. In der Konsequenz sollen die Statistiker die Zeit haben, neue Datenerhebungsmethofen zu entwickeln.

Die EU-Verordnung gilt für die gesamte Union und nicht nur innerhalb der Eurozone. Um von den günstigeren Gebühren zu profitieren, müssen Kunden auf den Überweisungsformularen die internationale Kontonummer IBAN und die internationale Bankleitzahl BIC des Empfängers vermerken, teilte die EU-Kommission als Initiatorin dieser Preissenkung am Donnerstag in Brüssel mit.

Kontoinhaber müssten ihre IBAN- und BIC-Codes auf den Bankauszügen finden. Derzeit gebe es keine Anzeichen für größere Startschwierigkeiten, sagte ein Kommissionsbeamter heute.

Die EU hatte vor zwei Jahren per Verordnung beschlossen, dass die Banken ihre Tarife für Euro-Auslandstransfers in der EU auf das jeweils deutlich niedrigere Inlandsniveau drücken müssen.

Nach früheren Angaben der Banken soll eine Euro-Überweisung in der EU höchstens drei Geschäftstage dauern. Die Gebühren für grenzüberschreitende Kartenzahlungen und Barabhebungen an Geldautomaten waren bereits vor einem Jahr gefallen.

Der Kommission liegen drei Beschwerden von Bankkunden aus Luxemburg vor, da eine dortige Sparkasse ihre Gebühr für Inlandsüberweisungen unlängst von null auf 1,50 Euro hochschraubte. Von anderen möglichen Tariferhöhungen innerhalb der EU ist der Kommission bisher nichts bekannt.

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