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EURO 2008: Wiener Linien transportierten 5,5 Millionen Fahrgäste mehr

Foto: Andreas Habicher
Foto: Andreas Habicher
Mehr als 60 Prozent der Fans haben großteils die U-Bahn für die Anreise zum Stadion genützt: Die Öffis zählten 5,5 Millionen Fahrgäste mehr als üblich.

Mega-Staus, dicke Luft und überfüllte U-Bahnen – das große Verkehrschaos während der EURO 2008 ist in Wien bisher ausgeblieben. Ringsperre, Umleitungen bei den Straßenbahnen und Schienenersatzverkehr haben funktioniert. Wiener Linien und Verkehrspolizei ziehen ein positive Bilanz, wobei sich vor allem der öffentliche Verkehr als Rückgrat des Systems erwiesen hat. Bei der Anreise ins Wiener Ernst-Happel-Stadion haben oft mehr als 60 Prozent der Fußballfans die Öffis benutzt.

Um 5,5 Millionen Fahrgäste mehr als zu Nicht-EM-Zeiten haben die Wiener Linien transportiert. An Nicht-Spieltagen hat es rund 200.000 Mehrfahrten täglich gegeben, an Spieltagen in Wien etwa 500.000. “Bei zwei Matches – beim Spiel gegen Deutschland und gegen Kroatien – wurde das sogar noch überschritten. Hier sind wir auf 800.000 Mehrfahrten gekommen”, erklärte Wiener Linien-Sprecher Johann Ehrengruber im APA-Gespräch.

Das Öffi-Konzept – dazu zählen die Verlängerung der U-Bahnlinie 2 zum Stadion, kürzere Intervalle und längere Betriebszeiten – ist aufgegangen. “Vor allem durch die U2 ist die Anfahrt zum Stadion noch bequemer geworden, An- und Abreise haben schneller funktioniert”, sagte Ehrengruber. Die Anzahl der Transporte entspreche voll den Erwartungen. Im Vergleich zu Matches vor der Europameisterschaft hat sich der Trend zur öffentlichen Anreise während der EM noch verstärkt. “Aber auch früher ist rund die Hälfte mit den Öffis gekommen”, meinte Ehrengruber.

24.000 Fahrgäste können pro Stunde mit der U-Bahn abtransportiert werden, wenn man rechnet, dass in eine Garnitur 800 Personen passen. Die geballte Abreise der Stadionbesucher sei laut Wiener Linien immer in einem Zeitraum von 45 bis 50 Minuten erfolgt.

Auch wenn es viel Lob für die Wiener Linien gegeben hat, wird mit Ende der EM aber wieder auf die alten Fahrpläne umgestellt. “Angebot und Nachfrage müssen sich schon decken”, erklärte Ehrengruber. Es habe keinen Sinn, leere Züge spazieren zu fahren. Die Verlängerung der Betriebszeiten wäre zum Beispiel nicht an allen Tagen notwendig gewesen. “An Nicht-Spieltagen in Wien hätten das durchaus auch die Nightliner bewältigt, es ist aber so leichter zu kommunizieren, wenn es an allen Tagen einheitlich bleibt”, so Ehrengruber.

Ab 30. Juni wird es dann wieder längere Intervalle und die ursprünglichen Betriebszeiten geben. Die Ringlinien fahren ihre geänderte Route noch eine Woche länger bis zur Öffnung des Rings am 4. Juli.

Vandalismusschäden habe es während der EM weniger gegeben als vorher. Bei Bundesligaspielen wie etwa Austria gegen Rapid passiere sicher mehr, meinte der Sprecher. “Dass etwas kaputt geht, ist klar, aber es hat keine besorgniserregenden Vorfälle gegeben”, sagte Ehrengruber. “Das lag sicher auch daran, dass viele Mitarbeiter an Ort und Stelle waren und es sichtbar mehr Polizeipräsenz gab.”

Auf die noch kommenden Wien-Spiele am Donnerstag und Sonntag bereiten sich die Wiener Linien mit der gleichen Intensität vor, wie auf die bisherigen Matches: Mehr als 3.000 Mitarbeiter im Fahrdienst – unterstützt von 200 Mitarbeitern auf den Bahnsteigen der U-Bahn-Stationen und 100 Mitarbeitern in den Haltestellen an der Oberfläche – werden beim Halbfinale und Finale für einen möglichst reibungslosen Transport der Fans sorgen. Zusätzlich sind dann noch 100 Wiener Linien-Mitarbeiter als Fanbegleiter im Einsatz, die sich rund um die Fanzone und an wichtigen Umsteigestellen um die Fußballbegeisterten kümmern.

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