Aber auch beim Roten Kreuz, den ÖBB, den Feuerwehren und dem Bundesheer werden zumindest faktische Urlaubssperren zum Regelfall.
In der Exekutive gilt für den gesamten Bereich während der ganzen EURO eine Urlaubssperre. Unterstützung kommt aus dem Ausland. Hunderte Polizisten sind aus Deutschland angesagt, auch andere Staaten werden Exekutivpersonal über die Grenze schicken.
Keine Urlaubssperren plant man im Strafvollzug. Angesichts der Erfahrungen der WM in Deutschland ist man überzeugt, bei entsprechender Disziplin mit den vorhandenen Personalressourcen auszukommen. Denn nach Beratungen mit der Polizei sei man zum Schluss gekommen, dass es sich bei der überwiegenden Zahl der Fälle um Verwaltungsdelikte handeln werde. Somit könnte mit polizeilichen Anhaltungen das Auslangen gefunden werden. In Deutschland war während der Weltmeisterschaft 500 mal Haft verhängt worden.
Von gerichtlicher Seite wird ebenfalls vorgesorgt. An allen vier Austragungsorten wird es Journaldienste von Staatsanwälten und Richtern geben.
Nicht lumpen lässt sich das Bundesheer. In etwa 3.000 Mann werden im Einsatz sein. Das geht von den Sanitätseinrichtungen in den Landeshauptstädten über die Luftstreitkräfte bis zu weiteren kleineren Elementen wie der ABC-Abwehr. In den betroffenen Gruppen wird eine Urlaubssperre verhängt, insgesamt aber darauf verzichtet, heißt es aus dem Verteidigungsressort.
Zu tun bekommen wird die Bahn. Etwa 1.500 Sonderzüge während der EURO sind fix eingeplant. Mit Lokführer-Ausbildungen bis dahin hoffen die ÖBB, mit eigenem Personal auskommen zu können. Eine Urlaubssperre ist bei den Bundesbahnen dienstrechtlich nicht möglich. Man werde aber versuchen, die Belegschaft zu überzeugen, wie wichtig es sei, auch Teil der Europameisterschaft zu sein, hieß es bei der Bahn.
Auch der öffentliche Verkehr in den Städten schöpft seine Kapazitäten aus. So wird etwa in Salzburg der gesamte Fuhrpark benötigt, Ferien sind zur EURO-Zeit folgerichtig nicht möglich.
