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EURO 2008 als Wirtschaftsfaktor kaum zu überschätzen

Die Rolle der Fußball-Europameisterschaft EURO 2008 als Wirtschaftsfaktor ist kaum zu überschätzen. Das war der Grundtenor einer Diskussionsveranstaltung der Austria Presse Agentur am Dienstagabend in Wien.

Und das belegt auch eine Studie des Instituts SportsEconAustria vom Jänner 2008: Demnach sind knapp 70 Prozent der heimischen Unternehmer überzeugt, dass von der Euro starke bis sehr starke wirtschaftliche Impulse ausgehen werden.

Profitieren von dem drittgrößten Sportereignis der Welt – nach Olympia und Fußball-Weltmeisterschaften – werden vor allem Branchen wie der Tourismus – auf den 321 der insgesamt erwarteten 380 Mio. Euro Wertschöpfung entfallen -, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, Werbung und Medien, das Baugewerbe oder der Elektrohandel, sagte der stellvertretende Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Reinhold Mitterlehner.

Damit Unternehmen nicht unwissentlich Markenrechtsverletzung begehen, bietet die Wirtschaftskammer den Unternehmen rechtlichen Beistand an. Als Alternative zur Verwendung der geschützten Wort-Bild-Marken zur EURO 2008 hat die Kammer das frei verwendbare Maskottchen “Euphorio” entwickelt.

Angesichts steigender Nachfrage bei gleichbleibendem Angebot sei bei der EURO 2008 mit temporären Preissteigerungen zu rechnen, sagte Anna Kleissner, Geschäftsführerin von SportsEconAustria. Überzogene Erhöhungen würden von den Kunden allerdings mit Boykott bestraft – in München seien Hotels auf bis zu 200 Prozent teureren Hotelzimmern sitzen geblieben. Danach würden die Preise wieder abflachen, wenn auch voraussichtlich nicht ganz auf das Niveau vor der EM zurückgehen, so Mitterlehner.

Mehr als 60 Prozent der befragten Unternehmen erwarten, dass sich durch die EM das Image des Wirtschaftsstandorts Österreich verbessern wird. Ein Viertel der rund 360.000 heimischen Unternehmer will die Euro für Marketingmaßnahmen nutzen, fast ebenso viele setzen konkrete Maßnahmen zur Neukundenwerbung, 14 Prozent auch im Ausland. 6,5 Prozent planen neue Investitionen in diesem Zusammenhang, 15 Prozent wollen ihr Angebot aus diesem Anlass ausweiten.

Laut einer Studie von SportEconAustria soll die Euro 2008 das Wirtschaftswachstum um 0,15 Prozent steigern, knapp 6.000 Arbeitsplätze schaffen und zwischen 19 und 27 Mio. Euro zusätzlicher Mehrwertsteuer-Einnahmen kreieren.

Österreich stehe vor Beginn der EURO 2008 besser da als Deutschland vor der Weltmeisterschaft 2006, erklärte “Österreich am Ball”-Geschäftsführer Heinz Palme. In Deutschland sei Monate vor der WM eine große Diskussion über die Sicherheitstauglichkeit der Stadion ausgebrochen, der nahtlos eine Debatte über den katastrophalen Zustand der deutschen National-Elf gefolgt sei.

Das Ereignis entspreche der Wirkung von “31 Mal Super-Bowl im Fernsehen”, sagte APA-Chefredakteur Michael Lang. Mit kumuliert rund 8 Milliarden Fernsehzusehern, 30.000 Stunden Übertragungszeit, rund 8.000 Medienvertretern und 1.500 Personen pro Spiel im Einsatz entspreche die Veranstaltung dem “Papst in Klagenfurt und Bush in Wien”. Die APA werde dem Ereignis vom 7. bis 29. Juni 2008 rund 50 Prozent der redaktionellen Kapazitäten widmen. Täglich seien zur EURO 2008 täglich rund 100 Meldungen, bis zu 300 Bilder und rund fünf Grafiken geplant.

Drei der vier Diskussionsteilnehmer sehen Deutschland als Europameister, nur Mitterlehner tippte auf Italien.

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