EU zog alle Botschafter aus Honduras ab
Die EU fordert eine rasche Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung in Honduras. Österreich hat selbst keinen Botschafter in Tegucigalpa, die Vertretung in Mexiko ist für Honduras zuständig.
Die neuen Machthaber in Honduras bleiben indes trotz des immer stärker werdenden internationalen Druckes vorläufig hart: Übergangspräsident Roberto Micheletti hat eine Wiedereinsetzung des gestürzten Staatschefs Zelaya ausgeschlossen. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hatte den Putschisten zuvor eine Frist gesetzt, Zelaya wieder einzusetzen, andernfalls drohe Honduras der Ausschluss aus dem Staatenbund. Die USA haben als Reaktion auf den Putsch bereits ihre militärische Kooperation mit dem Land ausgesetzt.
Die Übergangsregierung verschärft unterdessen ihren Kurs gegen Anhänger des gestürzten Präsidenten. Das Parlament verabschiedete am Mittwoch ein Dekret, das den Sicherheitskräften mehr Rechte bei Festnahmen während der nächtlichen Ausgangssperre gibt. Demnach dürfen Verdächtige mehr als 24 Stunden ohne die Erhebung von Vorwürfen festgehalten werden. Die Verfügung schränkt zudem die Versammlungsfreiheit während der Ausgangssperre ein.
Zelaya war am Sonntag im Streit über eine von ihm angestrebte zweite Amtszeit vom Militär gestürzt und außer Landes gebracht worden. Seine Gegner in Parlament, Justiz und Armee kritisierten die Pläne des immer weiter nach links gerückten Präsidenten, über eine Verfassungsänderung eine Wiederwahl anzustreben. Er kam seinen Gegnern mittlerweile entgegen und erklärte den Verzicht auf eine zweite Amtszeit.