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EU will bei kritischen Rohstoffen unabhängiger werden

Die Versorgung der EU mit Rohstoffen wie Lithium und Silizium soll gestärkt werden.
Die Versorgung der EU mit Rohstoffen wie Lithium und Silizium soll gestärkt werden. ©Photo by Martin BERNETTI / AFP (Symbolbild)
Die Europäische Union plant, ihre Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen wie Lithium und Silizium zu reduzieren und sich verstärkt selbst zu versorgen.
Nachfrage nach kritischen Rohstoffen steigt

Das Europaparlament hat am Dienstag in Straßburg mit großer Mehrheit einem Maßnahmenpaket zugestimmt, das darauf abzielt, die EU unabhängiger von Ländern wie China zu machen. Gemäß diesem Paket soll kein einzelner Drittstaat mehr als 65 Prozent des EU-weiten Bedarfs an einem besonders wichtigen Rohstoff liefern.

Versorgung der EU mit kritischen Rohstoffen soll gestärkt werden

Für eine Liste von 17 ausgewählten Rohstoffen, zu denen unter anderem Lithium, Cobalt und Silizium gehören, ist das Ziel, bis 203 in der EU mindestens 10 Prozent des Bedarfs an Rohstoffgewinnung und mindestens 40 Prozent der Verarbeitungskapazitäten bereitzustellen. Des Weiteren soll ein Anteil von 25 Prozent der Rohstoffe innerhalb der EU recycelt werden.

Die zuständige Berichterstatterin Nicola Beer (FDP) bezeichnete dies als ein eindeutiges Signal an die Industrie. Im Parlament erklärte sie, dass man die Absicht habe, diese Rohstoffe in Europa zu recyceln. Außerdem schafft das Gesetz eine verbesserte Planungssicherheit. Es ist geplant, die Genehmigungsverfahren für Unternehmen, die kritische Rohstoffe verarbeiten oder recyceln, zu vereinfachen.

EU-Parlament für mehr Forschung nach Alternativen zu kritischen Rohstoffen

Laut der Vereinbarung werden insgesamt 34 Substanzen als kritische Rohstoffe klassifiziert, deren Lieferketten von der EU-Kommission in Zukunft strenger überwacht werden sollen. Zusätzlich hat sich das Europäische Parlament dafür eingesetzt, die Forschung im Bereich möglicher Alternativstoffe zu fördern.

Laut der grünen Europaabgeordneten Henrike Hahn verringert das Gesetz die Abhängigkeit von unzuverlässigen Partnern. Gegenwärtig bezieht die EU hauptsächlich Seltene Erden und Magnesium aus China. Diese kritischen Materialien sind wesentlich für Batterien, Halbleiter und die Umstellung auf erneuerbare Energien und digitale Technologien.

Mit einer Mehrheit von 549 Stimmen wurde den Maßnahmen von den Abgeordneten zugestimmt, während 43 dagegen stimmten und 24 sich enthielten. Die Mitgliedstaaten müssen dem Gesetz noch formell zustimmen.

(APA/Red)

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