Die EU habe alle Maßnahmen ergriffen, dies habe er auch gegenüber den Ministern betont. Gleichzeitig werde man die Vorbereitungen für eine mögliche Grippe-Pandemie in der EU fortsetzen, unabhängig von dem ersten Verdacht auf Vogelgrippe auf der griechischen Insel Chios.
Konkrete Maßnahmen oder Entscheidungen standen bei dem heutigen EU-Ministertreffen nicht an. Die EU werde die vorhandenen Werkzeuge bestmöglich einsetzen, das sei bei dem Treffen klar geworden, betonte Außenministerin Ursula Plassnik, (V) vor Journalisten. Auch habe man über Hilfe für die betroffenen Länder Griechenland und Rumänien gesprochen.
Der Ausbruch der Vogelgrippe in Rumänien und möglicherweise in Griechenland steigert nicht die Wahrscheinlichkeit einer Pandemie, sagte Kyprianou. Wir hoffen, dass es zu keinem solchen Ausbruch kommen wird, aber wir bereiten uns darauf vor. In den nächsten Tagen und Wochen werden die nationalen Krisenpläne der EU-Mitgliedstaaten auf ihre Vereinbarkeit geprüft. Außerdem stehen mehrere Treffen auf dem Plan, darunter ein informeller Rat der Gesundheitsminister am 20. und 21. Oktober in der Nähe von London. Die EU will unter anderem die Pharmaindustrie dazu anhalten, die Produktionskapazitäten für Grippemedikament auszuweiten.
Kein Land könne alleine mit einem solchen Problem fertig werden, so Kyprianou. Notwendig sei internationale Aktion und Kooperation, die Vogelgrippe-Pandemie stelle eine weltweite Bedrohung dar, heißt es auch im Entwurf zu den Schlusserklärungen des Rates. Anfang November steht in Genf auch eine große UN-Konferenz zum Thema Vogelgrippe auf dem Programm.
Kyprianou betonte auch, dass derzeit alles darauf hindeute, dass das gefährliche Vogelgrippe-Virus H5N1 durch Zugvögeln verbreitet werden kann und auf dieser Basis werde die EU auch vorgehen. Entsprechende Maßnahmen, wie Importverbote aus dem betroffenen Gebieten und spezielle Aufmerksamkeit in Risikogebieten, seien bereits in Kraft. Bis Jahresende soll auch eine Einigung auf eine Novelle der EU-Vogelgrippe-Richtlinie gelingen, die bereits seit längerem in der Pipeline ist.
Der amtierende Ratsvorsitzende, der britische Außenminister Jack Straw, betonte, das heutige Treffen habe vor allem dazu gedient, die Ängste der Menschen zu zerstreuen und zu zeigen, dass die EU schnelle und koordiniert auf die Tierseuche reagiere. Bis jetzt keine Hinweise auf eine Übertragung des Vogelgrippe-Virus auf Menschen in Europa gebe.
Landwirtschaftsminister Josef Pröll (V) hatte im Vorfeld des heutigen Sondertreffens auf Journalistenfragen in Luxemburg betont, dass die heimischen Geflügelbauern alles tun werden, was die Gesundheitsbehörden vorschreiben. Bis jetzt haben sich die EU-Mitgliedstaaten auf kein generelles Freihalteverbot für Geflügel geeinigt.