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EU-Wahl: Interesse nahm bisher ständig ab

Das Demokratiedefizit der EU wird beklagt. Dennoch verzichten immer mehr EU-Bürger auf ihr Recht, die einzig direkt gewählte EU-Institution, das Europaparlament, mitzugestalten.

Seit der ersten Direktwahl der Straßburger EU-Parlamentarier im Jahr 1979 ist die Wahlbeteiligung in ganz Europa konstant zurückgegangen.

1979, damals zählte die Europäische Gemeinschaft neun Mitgliedstaaten, gingen europaweit noch durchschnittlich 63 Prozent zu den Urnen. Dieser Wert sank bei den folgenden Europawahlen konstant: 1984 auf 61 Prozent, 1989 auf 58,5 Prozent, 1994 auf 56,8 Prozent und bei den bisher letzten Wahlen – in 15 EU-Staaten – 1999 auf 49,8 Prozent.

Der Abwärtstrend ist in fast allen Mitgliedsländern zu beobachten. Ausnahmen bilden nur Belgien und Luxemburg, wo bei Europawahlen Wahlpflicht besteht und im langjährigen Durchschnitt konstant rund 90 Prozent wählen. Die niedrigste Beteiligung verzeichnete vor fünf Jahren Großbritannien, wo nur jeder Vierte seine Stimme abgab. Deutlich unter dem EU-Schnitt rangierten auch die Niederlande (30 Prozent), Finnland (31,4 Prozent) und Schweden (38,8 Prozent).

Österreich lag damals mit 49,4 Prozent im europaweiten Trend, verzeichnete aber ebenfalls gegenüber der ersten Wahl österreichischer Abgeordneter 1996 einen deutlichen Rückgang. Damals hatten noch zwei Drittel (67,7 Prozent) der Bevölkerung von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht.

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