Dass es der EU hier an Kapazitäten fehlt, wurde bei der Zusammenstellung der Friedenstruppe für den Tschad deutlich. Die Europäer brachten nicht genug Hubschrauber zusammen, um die Soldaten in dem 350.000 Quadratkilometer großen Gebiet rasch von einem Einsatzort zum nächsten bringen zu können. Die EU musste deshalb Russland um Hilfe bitten. Es gibt Pläne zur Modernisierung alter sowjetischer Hubschrauber.
Die Minister wollen nach Angaben von Diplomaten darauf drängen, die bereits im Oktober vergangenen Jahres grundsätzlich beschlossene Modernisierung der Hubschrauber möglichst rasch in die Tat umzusetzen. Dutzende alter sowjetischer Hubschrauber könnten nach Ansicht von Experten heute wieder eingesetzt werden, wenn sie beispielsweise mit modernen Navigationsgeräten und Geräten zum Selbstschutz ausgerüstet werden. Dabei geht es vor allem um Hubschrauber des sowjetischen Typs MI-17, der 1981 erstmals flog. Umstritten ist allerdings, wie ein solches Modernisierungsprogramm – zu dem auch die Ausbildung von Piloten gehört – finanziert werden könnte.
Probleme gibt es auch mit der EU-Polizeimission in Afghanistan. Die EU hat für die Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte die Entsendung von 400 Polizeiexperten versprochen, bisher sind nur knapp 200 vor Ort. Der Aufbau einer funktionierenden afghanischen Polizei ist aber Voraussetzung dafür, dass die NATO eines Tages ihre Soldaten aus Afghanistan abziehen kann.