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EU vermittelt im Kaukasus-Konflikt

Die EU hat ihre Vermittlungen im Kaukasus-Konflikt aufgenommen. Der französische Außenminister und amtierende EU-Ratsvorsitzende Kouchner und sein finnischer Kollege Stubb sprachen am Sonntag in Tiflis mit Georgiens Präsident Saakaschwili.
Kämpfe dauern an 
Kritik am Westen

Die Vermittler wollen mit einem Vier-Stufen-Plan für ein Ende der Gewalt sorgen. Russland verstärkte indes seine Truppen in der georgischen Republik Abchasien.

Der Vier-Stufen-Plan sieht zunächst eine Feuerpause aller Konfliktparteien vor. In der nächsten Stufe sollten alle Verwundeten versorgt werden, sagte Kouchner in Tiflis. “Die dritte Stufe für eine Deeskalierung wäre der Rückzug der Truppen auf beiden Seiten, aber ein Rückzug, der von Beobachtern begleitet wäre”, sagte Kouchner. Vierte Stufe wäre die Rückkehr zu politischen Verhandlungen, betonte der Außenminister, der am Montag zu Gesprächen in Moskau erwartet wird. Stubb sagte, er sehe seine Rolle als Krisenmanager. “Wir sind nicht hier, um zu suchen, wer was wann, wo und wie getan hat”, unterstrich der Diplomat.

Am Rande des Besuches von Kouchner und Stubb berichteten Medien in Tiflis von russischen Luftangriffen auf die georgische Stadt Gori. Aus Russland hieß es, dazu gebe es keine Informationen. Umgekehrt berichten russische Medien, die südossetische Hauptstadt Zchinwali läge unter georgischem Artilleriefeuer. Auch dafür fehlten unabhängige Quellen. US-Präsident Bush kritisierte die russische Militäraktion gegen Georgien als “unverhältnismäßige Reaktion”.

Russland verstärkte unterdessen nach Angaben der Moskauer Nachrichtenagentur Interfax seine Truppen in der sezessionistischen georgischen Republik Abchasien. Demnach sind dort nun mehr als 9.000 Fallschirmjäger und 350 Panzer stationiert. Damit soll verhindert werden, dass russische Friedenstruppen in eine ähnliche Situation wie in der südossetischen Hauptstadt Zchinwali geraten.

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