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EU und NATO sollen Portugal helfen

Die Waldbrände haben in Europa und Kanada weitere Spuren der Verwüstung gezogen. In der betroffenen Katastrophen-region Portugal starben zwei weitere Menschen.

Damit forderten die schwersten Waldbränden der jüngeren portugiesischen Geschichte bislang elf Menschenleben. Feuerwehrleute brachten gemäss den Berichten über Nacht einige Brandherde unter Kontrolle.

Acht grosse Brände waren allerdings am Dienstag immer noch nicht eingedämmt. Die meisten von ihnen wüteten im Zentrum und im Süden Portugals. Bisher fielen rund 20©000 Hektaren Wald- und Buschland den Flammen zum Opfer.

EU und NATO sollen helfen

Nun soll die Europäische Union (EU) dem Land helfen. Lissabon beantragte am Dienstag Unterstützung aus dem EU-Solidaritätsfonds, wie die Kommission in Brüssel mitteilte. Die Höhe der beantragten Unterstützung sei noch offen.

Bei der NATO erbat Lissabon nach Angaben des Aussenministeriums zudem vier bis sechs Löschflugzeuge und drei schwere Helikopter samt Besatzungen.

In einigen Teilen Portugals fiel die Telefon- und Stromversorgung aus. Seit Mittwoch seien zeitweise rund 100©000©Menschen ohne Strom, teilte der Stromversorger EDP mit. Welches Ausmass die Waldbrände angenommen haben, ist auf einem Satellitenbild der US-Raumfahrtbehörde NASA zu erkennen.

Die Aufnahme zeigt, dass das nördliche Drittel Portugals unter einer dicken Rauchschicht liegt. Die Polizei fahndete derweil nach Brandstiftern, die für einen Teil der Feuer verantwortlich gemacht werden. Am Montag war landesweit der Notstand ausgerufen worden.

Evakuationen

Im benachbarten Spanien konnten die meisten Waldbrände eingedämmt werden. Dazu gehörte auch eine riesige Feuersbrunst in den Provinzen Avila und Salamanca im Westen des Landes. Dort waren 8000 Hektaren Wald- und Agrarland den Flammen zum Opfer gefallen.

In der Region Extremadura wurden rund 800 Menschen in Sicherheit gebracht. Die dortige Regierung hielt den Katastrophenzustand aufrecht. Insgesamt zerstörten die Feuer in Spanien seit letzter Woche nach Medienberichten eine Fläche von rund 20.000 Hektaren.

In Italien wüteten Waldbrände in der Nähe der nördlichen Hafenstadt Genua und auf den Inseln Capri und Sardinien. Wegen starken Rauchs wurde die wichtigste Autobahn bei Genua gesperrt. Die meisten Brände in Italien werden laut dem italienischen Zivilschutz vorsätzlich gelegt.

In Südfrankreich meldeten die Behörden einen Grossbrand bei Eze zwischen Nizza und Monaco. Die Flammen seien dort aber weitgehend unter Kontrolle, hiess es bei der Feuerwehr. In Russland kämpfte die Feuerwehr gegen etwa 431 Brände.

Kanada auch betroffen

Auch auf anderen Stellen der Nordhalbkugel wüteten Waldbrände. Über die kanadischen Provinz British Columbia – etwa so gross wie Deutschland und Frankreich zusammen – wurde der Notstand ausgerufen. Insgesamt wurden bislang in der Region mehr als 56.000 Hektaren Wald vernichtet.

Mehr als 10.000 Menschen mussten nach Behördenangaben evakuiert werden. Starke Windböen fachten die seit einem halben Jahrhundert schlimmsten Waldbrände im Westen Kanadas weiter an.

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