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EU- und NATO-Beitritt: Slowakei will Ukraine unterstützen

Slowakei will Ukraine bei Beitritt zu EU und NATO unterstützen.
Slowakei will Ukraine bei Beitritt zu EU und NATO unterstützen. ©REUTERS
Der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger will die Bemühungen der Ukraine um einen Beitritt zur EU und zur NATO unterstützen.

Das habe er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat zugesagt, teilte der Regierungschef in der Nacht auf Sonntag auf Facebook mit. Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen forderten eine klare EU-Beitrittsperspektive für die Ukraine.

Slowakei will Ukraine bei EU-Beitritt unterstützen

Vor dem Telefonat Heger-Selenskyj hatte die Slowakei dem Nachbarland bereits Munition und andere Militärgüter im Wert von 2,6 Millionen Euro geschenkt. Auffallend ist in der bisher als abweisend gegenüber Flüchtlingen geltenden Slowakei eine große Solidaritätswelle gegenüber Ankömmlingen aus dem Nachbarland seit Ausbruch des Krieges.

Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge in der Slowakei

An den Grenzübergängen errichteten nicht nur staatliche Institutionen und Hilfsorganisationen Aufnahme- und Begrüßungszentren, auch zahlreiche Privatpersonen halfen bei der Verpflegung oder boten spontan Unterkünfte an. Der TV-Nachrichtensender TA3 interviewte etwa einen Slowaken, der direkt an der Grenze eine mobile Küche aufgestellt hatte, die er später auf die ukrainische Seite zu den im Stau wartenden Menschen verlagern wollte.

Nach slowakischen Behördenangaben waren schon am ersten Tag nach dem russischen Angriff rund 7.500 Menschen aus der Ukraine angekommen, am zweiten Tag waren es 10.526 Menschen innerhalb von 24 Stunden. Diese Zahlen sind zwar wesentlich kleiner als im größeren Nachbarland Polen, allerdings hat die Slowakei nur rund ein Achtel der polnischen Einwohnerzahl und eine nur 97,85 Kilometer lange direkte Grenze zur Ukraine.

"Ukraine sieht ihre Zukunft in Europa"

"Die Ukraine ist zu einem großen Maidan-Platz (Hauptort des pro-westlichen Umsturzes in Kiew 2013/14, Anm.) geworden. Die Ukraine sieht ihre Zukunft in Europa. Die EU sollte der Ukraine sofort Kandidatenstatus und Zugang zu Fördermitteln gewähren", twitterte der lettische Staatspräsident Egils Levits am Sonntag. Zuvor hatten bereits seine baltischen Amtskollegen Gitanas Nauseda (Litauen) und Alar Karis (Estland) dafür ausgesprochen, der Ukraine den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu verleihen.

"Wir gestalten die europäische Perspektive der Ukraine so, dass niemand versteht, von welcher Perspektive wir sprechen", sagte Nauseda am Samstagabend auf einer Pressekonferenz in Vilnius. "Deshalb denke ich, dass wir ganz klar sagen müssen, und das ist nichts für die sehr ferne Zukunft, dass wir jetzt über die Gewährung des Kandidatenstatus sprechen müssen".

Karis betonte in einer Ukraine-Solidaritätskundgebung am Samstag vor Zehntausenden Menschen in Tallinn zum wiederholte Male. "Ich denke, es wäre richtig, der Ukraine eine klare europäische Perspektive zu geben." Estland, Lettland und Litauen gehören seit der EU 2004 an und gelten international als Fürsprecher der Ukraine.

(APA/Red)

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