EU-Parlament ermöglicht gebührenfreie Sofortüberweisungen

Das EU-Parlament hat einen entscheidenden Schritt zur Beschleunigung des Zahlungsverkehrs innerhalb der Europäischen Union gemacht. Mit der Annahme einer neuen Verordnung am Mittwoch in Straßburg werden Sofortüberweisungen in Euro ohne Mehrkosten Realität. Banken und andere Zahlungsdienstleister, die Standardüberweisungen in Euro anbieten, sind nun verpflichtet, auch Sofortüberweisungen anzubieten – und das ohne zusätzliche Gebühren.
Einigung für schnelle Überweisungen
Die Entscheidung folgt auf eine Einigung zwischen den Unterhändlern des Parlaments und den EU-Staaten im November. Nach formeller Zustimmung durch die EU-Länder haben die Mitgliedsstaaten zwölf Monate Zeit, die Vorschriften umzusetzen. Ziel ist es, Überweisungen unabhängig von der Tageszeit binnen zehn Sekunden zu ermöglichen. Zudem wird eine sofortige Rückmeldung über den Erfolg der Transaktion an den Auftraggeber garantiert.
Schutz vor Betrug
Ein weiteres Kernstück der Verordnung ist der Schutz der Verbraucher vor Betrug. Zahlungsdienstleister müssen ihren Kunden eine kostenfreie, sofortige Überprüfung der Identität des Empfängers ermöglichen. Dies soll fehlerhafte Überweisungen und Betrug verhindern. Martin Schirdewan, Co-Fraktionsvorsitzender der Linken, betont die Bedeutung dieser Maßnahme zum Schutz der Verbraucher vor finanziellen Verlusten durch Betrug.

Positive Reaktionen aus dem Parlament
Die neue Regelung wird als Wendepunkt im Zahlungsverkehr gefeiert. Markus Ferber, Europaabgeordneter der CSU, hebt hervor, dass Sofortüberweisungen nicht mehr als Premiumdienstleistung mit Extra-Kosten angeboten werden dürfen. Joachim Schuster von der Europa-SPD sieht in der Verordnung einen wichtigen Schritt zur Stärkung der Sicherheit und Verfügbarkeit von Zahlungsmethoden für EU-Bürger, während gleichzeitig Abhängigkeiten von außereuropäischen Zahlungssystemen verringert werden.
(VOL.AT)