Die Kommission hatte bereits vergangene Woche in ihrem Bericht über die praktischen Vorbereitungen zum Beitritt Estlands zur Eurozone unter dem Titel “final countdown” betont, dass sich das baltische Land auf dem “richtigen Weg” befinde. Allerdings gebe es noch “einige Bereiche, wo weitere Anstrengungen notwendig” seien. So sollten raschest Informationen über den Wechsel zur Europäischen Gemeinschaftswährung in allen Bereichen der estnischen Bevölkerung erfolgen.
Vor allem was die Preisentwicklung betrifft, fordert die Kommission klare Informationsschritte. EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn hatte die estnische Regierung dazu aufgerufen, sicherzustellen, dass alle Bürger und Unternehmen “völlig bereit sind, den Euro zu nutzen”.
Der “Baltic Times” zufolge macht sich die Kommission Sorgen über unzureichende Vorkehrungen der estnischen Regierung, ungerechtfertigte Preiserhöhungen beim Übergang zum Euro unter Einbindung der Privatunternehmen zu verhindern. Mängel seien auch in den Vorbereitungen zur technischen Organisation der Gemeinschaftswährung festgestellt worden.
Die EU-Finanzminister hatten Mitte Juli den Beitritt Estlands zur Eurozone besiegelt. Demnach kann das baltische Land zum Jahreswechsel als 17. Staat die Gemeinschaftswährung einführen. Kurz darauf hatte sogar die Ratingagentur Fitch dem künftigen Euro-Mitglied Estland eine bessere Note erteilt und die Kreditwürdigkeit mit “A” bewertet. Mit der Note “A” können estnische Staatsanleihen als Sicherheit bei der EZB hinterlegt werden. Die Bewertung des neuen Mitgliedslandes ist damit deutlich besser als die Griechenlands, das von einer schweren Schuldenkrise gebeutelt wird. Deutschlands und Österreichs Anleihen haben die Top-Note “AAA”.