Der britische Innenminister John Reid unterrichtete zunächst seine Amtskollegen über den Stand der Ermittlungen der vergangenen Anti-Terror-Operation. Er will sich außerdem für eine engere Zusammenarbeit innerhalb der EU einsetzen. An dem Treffen nahmen die Innenminister Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands teil.
Bei den in Großbritannien vereitelten Anschlägen auf Flugzeuge gibt es laut dem französischen Innenminister Nicolas Sarkozy möglicherweise eine Verbindung zum Terrornetzwerk Al Kaida. Es gebe „ein Bündel von Elementen, die denken lassen, dass die nebulöse Al Kaida nicht sehr weit entfernt ist“, sagte Sarkozy am Mittwoch nach dem Treffen mit seinem britischen und deutschen Kollegen, John Reid und Wolfgang Schäuble (CDU). Sarkozy betonte, dass auch in Frankreich die Bedrohung durch Terroranschläge weiter hoch sei. Es gebe aber aus heutiger Sicht keine Verbindung von den mutmaßlichen Attentätern in Großbritannien nach Frankreich.
„Ich glaube, dass wir alles tun müssen, um einen Zusammenstoß der Zivilisationen zu vermeiden“, sagte Sarkozy weiter. „Das ist, was die Terroristen wollen (…) Unser Feind ist nicht der Islam oder die arabische Welt.“ Laut Sarkozy wird demnächst „eine gewisse Zahl von Individuen“ im Rahmen des Anti-Terror-Kampfes aus Frankreich abgeschoben. Details nannte er nicht. Es gebe aber jedenfalls „keine Verbindung zwischen der in Großbritannien festgenommenen Gruppe und der 12.000 Menschen starken pakistanischen Gemeinschaft in Frankreich“.
Reid, Schäuble und Sarkozy wollten neben ihrem Dreiergespräch auch mit den Innenministern Finnlands – Finnland hat die EU-Ratspräsidentschaft inne -, Portugals und Sloweniens sowie EU-Kommissar für Inneres und Justiz, Franco Frattini, sowie EU-Koordinator Gijs De Vries über die Terrorabwehr beraten.