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EU: Gen-Mais ab Mittwoch auf dem Markt

Am Mittwoch wird die EU-Kommission einen gentechnisch veränderten Mais der Schweizer Firma Syngenta für den Verkauf in der EU zulassen.

Nach den neuen EU-Bestimmungen muss jedes Lebensmittel, das aus einem gentechnisch manipulierten Erzeugnis erzeugt wird, gekennzeichnet werden. Konsumenten die damit nicht in Berührung kommen wollen, sollten daher beim Einkauf die Zutatenlisten genau lesen. Der Anbau des „Bt-11“ Mais in der EU wird dadurch nicht erlaubt.

Die Zulassung ist zwar nicht der erste „Sündenfall“ in der EU, da bereits 18 verschiedene gentechnisch veränderte Produkte (GVO) in der EU für Anbau, Einfuhr, Futter- oder Lebensmittel verwendet werden dürfen. Sie markiert aber das Ende des seit 1999 währenden Moratoriums für die Neuzulassung von GVO. Nachdem die EU-Staaten weder eine klare Entscheidung für noch gegen die Zulassung treffen konnten, setzt die EU-Kommission am Mittwoch die Empfehlung der Wissenschaftler um, wonach diese Produkte keine Gefährdung für die Gesundheit darstellen.

„Bt“ steht für „Bacillus thuringiensis“, ein Bodenbakterium, das als Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt wird. Durch genetische Manipulation wird einem Bt-Mais ein Proteingen eingeschleust, durch das die Pflanze das Gift selbst produziert. Es wirkt vor allem auf die Larven eines in der Landwirtschaft gefürchteten Schädlings, des Maiszünslers.

Kritiker wenden ein, dass bei der wissenschaftlichen Risikobeurteilung die langfristige Toxizität und Allergenität der Gen-Pflanze nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Außerdem könne nicht verhindert werden, dass sich gentechnisch veränderte und unveränderte Pflanzen mischen. Daher werde es in Zukunft schwierig wenn nicht unmöglich, reine biologische Kulturen zu garantieren, argumentieren Umweltschützer.

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