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EU-Fachleute beraten über Vogelgrippe

Tierseuchen-Experten aller 27 EU-Staaten kommen am Dienstag in Brüssel zusammen, um über den jüngsten Ausbruch der Vogelgrippe in Großbritannien zu beraten.

Dabei werde die Reaktion der EU-Kommission auf den britischen Fall voraussichtlich bestätigt, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Montag. Frankreich kündigte eine Verschärfung der Kontrollen und den des Schutzes seines Geflügels.

Premierminister Dominique de Villepin wollte am Dienstag im Kreis seiner Fachminister die als notwendig erachteten Maßnahmen erörtern. Die nationale Behörde für Lebensmittelsicherheit hatte die Gefahrenstufe auf das vierthöchste Niveau „schwach“ erhöht und Schutzmaßnahmen empfohlen. Landwirtschaftsminister Dominique Bussereau teilte mit, seit April 2006 sei der auch für Menschen gefährliche Virustyp H5N1 in Frankreich nicht mehr aufgetreten.

„Wir denken, dass die Maßnahmen, die jetzt getroffen wurden, ausreichend sind“, sagte EU-Kommissionssprecher Michael Mann. Die Kommission ist den Angaben zufolge nicht besonders beunruhigt, weil die Truthähne einer Geflügelfabrik in Suffolk außerhalb der Vogelzugperiode erkrankten. „Vogelgrippe ist einfach Pech“, meinte der Sprecher von Landwirtschaftskommissarin Mariann Fischer Boel. Im vergangenen Jahr sei die Vogelgrippe in 14 Mitgliedstaaten aufgetaucht. In fünf EU-Ländern erkrankten damals Tiere auf Bauernhöfen.

Britischer H5N1-Virustyp entspricht jenem aus Ungarn

Das in Großbritannien aufgetretene Vogelgrippe-Virus gleicht nach Angaben der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) dem vor zwei Wochen in Ungarn entdeckten Typ. „Es handelt sich um den hochpathogenen Virustyp H5N1 mit asiatischem Stamm und entspricht dem, der im Jänner in Ungarn gefunden worden ist“, teilte ein OIE-Sprecher am Dienstag in Paris mit.

Die Organisation hatte zuvor die Informationen zur Kenntnis genommen, die von den britischen Behörden an die EU in Brüssel geschickt worden waren. Die Vermutung, die Vogelgrippe könne sich möglicherweise durch Tiertransporte verbreiten, war aufgekommen, weil der nun betroffene britische Agrarkonzern Bernard Matthews auch Betriebe in Ungarn hat.

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