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EU erwartet massiven Einbruch ukrainischer Getreideexporte

Die EU erwartet wegen des Ukraine-Kriegs einen massiven Einbruch der Getreideexporte
Die EU erwartet wegen des Ukraine-Kriegs einen massiven Einbruch der Getreideexporte ©REUTERS/Eduard Korniyenko (Symbolfoto)
Aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine rechnet die EU-Kommission mit einem massiven Einbruch der ukrainischen Getreideexporte.

Bestenfalls zwei Millionen Tonnen der erwarteten fünf Millionen Tonnen an Getreideexporten können über die alternativen grünen Korridore ("solidarity lanes") aus der Ukraine exportiert werden, sagte der für Landwirtschaft zuständige Generaldirektor, Wolfgang Burtscher, am Mittwoch gegenüber Journalisten in Brüssel.

Logistische Probleme sorgen für Einbruch bei ukrainischen Getreideexporten

Dazu kämen Probleme, die sich für den Bahntransport ergäben, etwa unterschiedliche Schienenbreiten, Zwischenlagerung und notwendige Investitionen in die Logistik, so der aus Österreich stammende Generaldirektor.

Derzeit habe die EU-Kommission "keine Sorge um die Ernährungssicherheit" für Europa, sagte Burtscher. Zu denken gebe aber die massive Teuerung und die Abhängigkeit Europas von landwirtschaftlichen Importen. Größter Preistreiber auch in der Landwirtschaft seien die Energiekosten. Diesbezüglich tue sich die Gemeinsame Agrarpolitik der EU schwer, diese Kosten zu beeinflussen.

EU will bei Landwirtschaft auf nachhaltigem Kurs bleiben

Die EU-Kommission habe in der Ukraine-Krise alle Krisenmittel genutzt, um der Ukraine und der Welt zu helfen, sagte Burtscher. So habe die EU-Behörde kurzfristig eine Krisenreserve in Höhe von 500 Millionen Euro bewilligt, die von den EU-Staaten auf 1,5 Milliarden Euro erweitert werden könne. Außerdem habe die EU-Kommission zusätzliche Beihilfen genehmigt und Mittel aus der ländlichen Entwicklung als Kompensation für die Krise freigegeben. Außerdem habe die EU-Kommission kurzfristig die Bewirtschaftung von Brachflächen erlaubt. Mittel und langfristig wolle die EU-Kommission auf einem nachhaltigen Kurs der europäischen Landwirtschaft bleiben. So diskutierte die EU-Behörde am Mittwoch eine Pestizidreduktion von 50 Prozent bis zum Jahr 2030.

Sollte die Ukraine der Europäischen Union beitreten, wäre das Land "ein wichtiger Player" in der Landwirtschaft, sagte Burtscher. Die landwirtschaftliche Fläche der Ukraine betrage in etwa ein Fünftel der derzeitigen EU-Agrarfläche, die bei 160 Millionen Hektar liege.

(APA/Red)

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