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EU besorgt über Polizeibrutalität in Ägypten

In Ägypten schlägt der Fall eines jungen Mannes hohe Wellen, der in einem Treppenhaus vor den Augen mehrerer Zeugen von zwei Polizisten zu Tode geprügelt worden sein soll. Die in Kairo akkreditierten EU-Botschafter drückten am Montag ihre "Besorgnis über die Umstände aus, die am 6. Juni in Alexandria zum Tod von Khaled Said führten".

Die Botschafter sprachen sich für eine “neutrale, transparente und rasche” Untersuchung des Falles aus. Tausende hatten Mitte Juni in Alexandria gegen Polizeibrutalität demonstriert. Nach Angaben der internationalen Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hatten mehrere Zeugen ausgesagt, sie hätten beobachtet, wie der 28 Jahre alte Said von zwei Polizisten in Zivil aus einem Internetcafé gezerrt worden sei. Die Männer hätten seinen Kopf so lange gegen die Stufen einer Marmortreppe in einem benachbarten Haus geschlagen, bis er tot war. Zeugen aus dem Umfeld von Said sagten später aus, die beiden Polizisten hätten Said getötet, weil dieser zuvor Informationen über ihre angeblichen Drogengeschäfte öffentlich gemacht habe.

In Ägypten war es in den vergangenen Wochen zu Protestdemonstrationen gekommen, nachdem Bilder von der Leiche des jungen Mannes veröffentlicht worden waren. Auf diesen grausigen Fotos ist deutlich zu erkennen, dass er misshandelt wurde. Die ägyptischen Behörden hatten erklärt, Said habe, als er die Polizisten gesehen habe, einen Beutel mit Drogen geschluckt, an dem er erstickt sei.

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