EU begrüßt Wille Kubas

„Das ist eine positive Entwicklung, ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte eine Sprecherin am Mittwoch in Brüssel. „Aber natürlich ist klar, dass die Beziehungen mit allen Mitgliedstaaten der EU wieder hergestellt werden müssen.“ Beim Außenministerrat am 31. Jänner in Brüssel stehe die Frage der Aufhebung von Sanktionen gegen Kuba mit auf der Tagesordnung.

Kuba hatte nach Mitteilung von Außenminister Felipe Perez Roque entschieden, die offiziellen Kontakte zu den Botschaftern Frankreichs, Deutschlands, Großbritanniens, Italiens, Österreichs, Griechenlands, Portugals und Schwedens wieder aufzunehmen. Grund sei deren Entscheidung, künftig keine „von den USA bezahlten und gelenkten Söldner zu offiziellen Empfängen der Botschaften“ mehr einzuladen. Perez Roque bezog sich damit auf die demonstrative Einladung von kubanischen Dissidenten zu Botschaftsempfängen in Havanna.

Die EU hatte 2003 die Beziehungen zu Kuba als Teil von Sanktionen eingefroren, nachdem dort rund 75 Dissidenten zu langjährigen Haftstrafen bis zu 28 Jahren verurteilt worden waren. Die Regierung in Havanna hatte daraufhin verärgert alle Kontakte zu den europäischen Botschaftern abgebrochen. Seit Juni 2004 wurden 14 der Dissidenten wieder freigelassen.